Div.Nachsch.Tr.157: Unterschied zwischen den Versionen
>Jahrgang 39 |
>Jahrgang 39 |
||
Zeile 16: | Zeile 16: | ||
Schon bald nach Beginn des Feldzuges im Osten wurden hinter der Front eingesetzte Partisanenverbände der Sowjetunion ein Problem für den Nachschub. Die Verluste bei | Schon bald nach Beginn des Feldzuges im Osten wurden hinter der Front eingesetzte Partisanenverbände der Sowjetunion ein Problem für den Nachschub. Die Verluste bei | ||
− | diesen Einheiten waren in der Tat erheblich. Mit dem Fortgang des Krieges gegen die Sowjetunion wurde dann auch bei diesen Truppen auf eine infanteristische Grundausbildung | + | diesen Einheiten waren in der Tat erheblich. Mit dem Fortgang des Krieges gegen die Sowjetunion wurde dann auch bei diesen Truppen auf eine infanteristische Grundausbildung besonderer |
Wert gelegt. | Wert gelegt. | ||
− | Auch die Nachschubtruppen litten während des ganzen Krieges an der mangelnden Motorisierung. Wie im I. Weltkrieg musste der Nachschub überwiegend mit Pferden bewältigt werden. Den schnellen Truppenteilen (Panzerdivisionen und Panzergrenadierdivisionen) konnte der Nachschub vielfach nicht zeitgerecht | + | Auch die Nachschubtruppen litten während des ganzen Krieges an der mangelnden Motorisierung. Wie im I. Weltkrieg musste der Nachschub überwiegend mit Pferden bewältigt werden. Den schnellen Truppenteilen (Panzerdivisionen und Panzergrenadierdivisionen) konnte der Nachschub vielfach nicht zeitgerecht bereit gestellt werden. |
Des Öfteren mussten deshalb Angriffsoperationen abgebrochen werden, weil es an Munition, | Des Öfteren mussten deshalb Angriffsoperationen abgebrochen werden, weil es an Munition, | ||
Treibstoff und allen anderen Versorgungsgütern fehlte. Letztendlich scheiterte die Wehrmacht | Treibstoff und allen anderen Versorgungsgütern fehlte. Letztendlich scheiterte die Wehrmacht | ||
− | auch deswegen im Osten, weil | + | auch deswegen im Osten, weil die Nachschuborganisation nicht mehr dem Stand der damaligen Wehrtechnik entsprach. |
− | Die Planer im Oberkommando der Wehrmacht gingen ursprünglich davon aus, dass die Eisenbahn bei diesem Krieg nicht mehr eine herausragende Rolle für den Nachschub spielen würde und überwiegend Lastwagentransporte nötig | + | Die Planer im Oberkommando der Wehrmacht gingen ursprünglich davon aus, dass die Eisenbahn bei diesem Krieg nicht mehr eine herausragende Rolle für den Nachschub spielen würde und überwiegend Lastwagentransporte nötig seien. Dieser Planungsfehler entfaltete |
vor allem in der Sowjetunion seine negativen Folgen. | vor allem in der Sowjetunion seine negativen Folgen. | ||
Version vom 6. Dezember 2008, 17:32 Uhr
Vorwort
Die Nachschubeinheiten der Wehrmacht waren von ausschlaggebender Bedeutung für den Kriegsverlauf. Deshalb verwundert es schon, dass dieser Truppenteil in der Geschichtsschreibung wenig Beachtung fand.
Auch bei der Planung der Feldzüge ab 1939 wurde der Nachschub als zweitrangig angesehen. Bei den sogenannten Blitzkriegen bis zum Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion gab es wohl wegen der „Übersichtlichkeit der Kriegsschauplätze“ keine einschneidenden Nachschubprobleme. In der Sowjetuninon bekam die Wehrmacht wegen der Größe des Landes erhebliche Versorgungs- und Nachschubprobleme. Man verfügte kaum über eine ausgeklügelte Logistik, um die kämpfenden Truppen ausreichend und schnell zu versorgen. Die endlosen Weiten des Landes hatte man gänzlich unterschätzt. Der Mangel an Bahnlinien, Strassen oder befahrbarer Wege war ein riesengroßes Probelm. Hinzu kamen die Wetter- und Wegeverhältnisse in den eroberten und sich endlos hinziehenden Gebieten. Schon bald nach Beginn des Feldzuges im Osten wurden hinter der Front eingesetzte Partisanenverbände der Sowjetunion ein Problem für den Nachschub. Die Verluste bei diesen Einheiten waren in der Tat erheblich. Mit dem Fortgang des Krieges gegen die Sowjetunion wurde dann auch bei diesen Truppen auf eine infanteristische Grundausbildung besonderer Wert gelegt. Auch die Nachschubtruppen litten während des ganzen Krieges an der mangelnden Motorisierung. Wie im I. Weltkrieg musste der Nachschub überwiegend mit Pferden bewältigt werden. Den schnellen Truppenteilen (Panzerdivisionen und Panzergrenadierdivisionen) konnte der Nachschub vielfach nicht zeitgerecht bereit gestellt werden. Des Öfteren mussten deshalb Angriffsoperationen abgebrochen werden, weil es an Munition, Treibstoff und allen anderen Versorgungsgütern fehlte. Letztendlich scheiterte die Wehrmacht auch deswegen im Osten, weil die Nachschuborganisation nicht mehr dem Stand der damaligen Wehrtechnik entsprach. Die Planer im Oberkommando der Wehrmacht gingen ursprünglich davon aus, dass die Eisenbahn bei diesem Krieg nicht mehr eine herausragende Rolle für den Nachschub spielen würde und überwiegend Lastwagentransporte nötig seien. Dieser Planungsfehler entfaltete vor allem in der Sowjetunion seine negativen Folgen. Erst die Nachschubprobleme an allen Fronten zwangen zu einer Änderung dieser Strategie: 1942 begann das größte Lokomotivbauprogramm der Eisenbahngeschichte. Man produzierte die sogenannten Kriegslokomotiven der Baureihe 42 und 52 – vereinfachte und technisch robuste Dampflokomotiven, die problemlos bis weit in die Nachkriegszeit z. B. in der damaligen DDR und der Sowjetunion weiter verwendet wurden. Die Div.Nachsch.Tr.157 hatte die 57. ID (volle Kampfstärke 17.000 Mann, 5.375 Pferde, 942 Motorfahrzeuge und 1.133 bespannte Fahrzeuge) zu versorgen. Len Deighton beschreibt in seinem Buch "Blitzkrieg" den täglichen Bedarf einer solchen Division wie folgt: 53 Tonnen Heu und Hafer 54 Tonnen Verpflegung (einschl. des Brennstoffes zum Kochen) 20 Tonnen Benzin und eine Tonne Schmierstoffe 10 Tonnen Artilleriematerial 12 Tonnen anderes Material zusätzlich Munition und das persönliche Gepäck der Soldaten
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|