Frankreichfeldzug: Unterschied zwischen den Versionen
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==Die Kämpfe der 57.ID am Brückenkopf der Somme....und fast ein Sieg des franz. Brigadegenerals Charles de Gaulle== | ==Die Kämpfe der 57.ID am Brückenkopf der Somme....und fast ein Sieg des franz. Brigadegenerals Charles de Gaulle== | ||
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Version vom 29. Januar 2011, 18:39 Uhr
Einsatz Frankreich | |
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Unterstellung und Einsatzorte der 57. ID 1940/1941 im Westen
1940
Januar bis Mai OKH-Reserve bei Hanau, Westfeldzug, Vormarsch aus Raum Remagen über Trier durch Luxemburg-Südbelgien bis in den Raum Abbeville, im Verband des II. AK (4. Armee) Kämpfe am Somme-Brückenkopf, danach Vorstoß über Camaches-Carentan in den Raum Le Havre, Küstenschutz bei Dieppe und Caen, Unterstellung unter X. AK (6. Armee)
1941
Januar bis April Küstenschutz in der Normandie unter XXXXIII. AK.
(Quelle: www.balsi.de)
Einmarsch in Frankreich
Am 20. Mai 1940 überschritt die 57. ID die belgisch-französische Grenze.
Ein umgefahrenes franz. Hoheitszeichen, ein altes Schilderhaus mit blau-weiß-roten Streifen, daneben ein unbeschädigter Schlagbaum - das war die Grenze Frankreichs gegen Belgien. Bei Monthermé überwand die Division die Maas auf einer Pontonbrücke. Der Vormarsch der Divison wurde immer wieder durch Bombenangriffe franz. Flugzeuge gestört. Vielfach erfolgten die Luftangriffe bei Nacht.
Der Vormarsch ging weiter über Neuville und Vervins. Bereits am 24. Mai 1940 erreichten die Spitzen der Division St. Quentin. Nördlich von St. Quentin begann die Einkesselung der feindlichen Flandernarmee.
Nachstehend veröffentlichen wir Bilder aus dem Fotoarchiv des Frh. von Grießenbeck zu diesem Kampfgebiet.
Die 57. Div. während des Feldzuges in Frankreich / Aufzeichnungen des Gen.Lt. Blümm
(verfasst am 28.6.40 im Div. Gef. Stand Vimoutiers)
Aus den uns zur Verfügung stehenden Unterlagen des Majors Frh. von Grießenbeck veröffentlichen wir eine Ausarbeitung des damaligen Div. Kommandeurs Gen.Lt. Blümm zu den Kämpfen in Frankreich, an denen die 57. Div. beteiligt
war, wobei wir einige Textstellen geringfügig veränderten und auf der Veröffentlichung
weniger Textpassagen aus Gründen der möglichst straffen Darstellung verzichteten.
Die 57. Div. wurde, beginnend mit dem 11.5.40 aus dem Raum um Hanau durch Eisenbahntransport in die Ausladeräume um Remagen,
Andernach, Ahrweiler vorgezogen. Von hier aus begann am 15.5.40 der Vormarsch. In täglichen Durchschnittsmarschleistungen von
45 km erreichte die Division über Antweiler, Hillesheim und Prüm am 17.5. die luxemburgisch-belgische Grenze und über Bastogne
und Graida am 21.5. die belgisch-frz. Grenze nördlich Charleville.
Der Vormarsch war durch die große Hitze, den starken Kolonnen- u. Gegenverkehr und durch feindl. Tiefflieger und Bombenangriffe
beträchtlich erschwert. Auch während der Nacht wurden des öfteren Bomben auf die Marschstraße und die Ortsbiwaks geworfen. Größere
Schäden wurden dabei nicht verursacht; Verluste gering. Ohne Ruhetag wurde der Marsch über Monthermé (Maasübergang), Maubert Fontaine,
Aubenton, Laigny, Omissy (Oiseübergang), Peronne, Longueville und Abbeville fortgesetzt. Trotz starker Ermüdungserscheinungen waren
die Ausfälle an Mannschaften und Pferden gering.
In der Nacht vom 26./27.5. wurden 7 Batl. der Div. in Leerkol. des XIV. A.K. verladen und nach Nordwesten in die Ausladeräume um
Millancourt vorgeführt. Die Div. löste hier die 2. (mot) Div. ab. Ihr Abschnitt erstreckte sich an der unteren Somme vom Kanal bis
Amiens und enthielt 2 Brückenköpfe bei St. Valery und Abbeville.
In der Nacht vom 27./28.5. wurde die Masse der 2.(mot) Div. abgelöst. Die Div. übernahm am 28.5. - 18 Uhr - den Befehl in ihrem Abschnitt. Der Auftrag der Div. war: Die Brückenköpfe unter allen Umständen für ein weiteres deutsches Vorgehen offen zu halten
und daher die Brückenköpfe bis zum Letzten zu verteidigen. Eine Sprengung der Brücken über die Somme wurde ausdrücklich verboten.
Schon am 28.5. zeigte sich, daß der Feind mit allen Mitteln und unter schonungslosem Einsatz bei Abbeville den Brückenkopf einzudrücken und die Somme-Stellung wieder zu erreichen suchte. Um 17 Uhr setzte ein heftiger Feuerüberfall der feindl. Artl.
auf die kaum bezogenen Stellungen ein; anschließend rollte Angriff auf Angriff des Gegner, getragen von mittleren und schweren
Panzerkampfwagen in Gruppen von 15, 30 und sogar 50 Tanks gegen die Stellungen im Brückenkopf vor. Während die kleineren Kampfwagen
ausnahmslos durch die Pak vernichtet werden konnten, erwies sich gegen die schweren Tanks diese Waffe als nicht ausreichend. Die
Infanterie musste ausweichen, die Pak wurde z.T. zusammengeschossen und überwalzt. Außer der Artl. der Div. stand zu Beginn der Kämpfe
lediglich eine Flakbatterie zur Verfügung.
Für die Truppe war die Wirkungslosigkeit der Pz.Abw.Waffe - sowie das anfängliche Ausbleiben deutscher Flieger eine schwere seelische
Belastung. Erst durch den Einsatz der 8,8 cm Flak konnten die eingebrochenen schweren franz. Panzer unschädlich gemacht werden. Die
Div. hielt den Brückenkopf vom 28.5. bis 5.6. in schwersten Kämpfen. An manchen Tagen versuchte der hartnäckig angreifende Feind mit
Infanterie- und Artillerieunterstützung den Durchbruch zu erzwingen. Die Angriffe konnten ausnahmslos abgewiesen werden.
Das feindliche Artl.Feuer lag während der ganzen Zeit mit ungewöhnlicher Genauigkeit - und daher schwer verlustreich - auf den Stellungen der Division. Wie sich später herausstellte, wurden durch Geheimsender das Feuer aus Abbeville und St. Valery geleitet.
Insgesamt konnte die Div. bei ihrem Verteidigungskampf durch eine Pak und Artl. sowie durch unterstellte Flakeinheiten 135 feindliche
Panzer außer Gefecht setzen. Dabei verlor die Div. allein an Pz.Abw. Geschützen 36 Stück.
Der Division wurde für die Erfüllung der schweren Verteidigungsaufgabe Abbeville die Anerkennung der 4. Armee ausgesprochen, ebenso
erließ das Gen.Kdo.II.A.K. einen Korpstagesbefehl, der die Leistungen der Div. anerkannte!
Am 5.6. trat die Div. mit starker Artl.-Unterstützung zum Angriff an. Sie erreichte nach zähem Kampf den Südrand des Höhengeländes
westl. und südl. Fresne-Tilloloy. Der Feind (franz. Alpenjäger und Teile einer engl. Division) wehrten sich. Stukas brachten die
feindlichen Art. Batterien zum Schweigen. Der Feind versuchte auch im Gegenstoß mit Panzerkräften den Angriff aufzuhalten, wurde jedoch
zurückgeschlagen.
Am folgenden Tage wurden die noch vom Feind besetzten Ortschaften gesäubert und der Gegner weit nach Süden zurückgeworfen.
Bereits am 9.6. standen nur mehr schwache feindliche Nachhuten vor der Division. Bresle und Bethune konnten nach kurzem Kampf überschritten werden. Am 10.6. und den folgenden Tagen setzte die Div. den Vormarsch ohne Feindberührung fort. Die Div. rückte in Richtung auf Le Havre vor und wurde am 14.6. zur Sicherung und Überwachung des Küstenabschnittes von Dieppe bis Harfleur eingesetzt.
Dies Abschnittsbreite betrug 90 km. Der Div. Kdr. wurde Militärbefehlshaber von Le Havre.
Waffen und Gerät, vor allem Kraftfahrzeuge, konnten aus den gewaltigen Beutemengen ergänzt werden.
Die Div. hatte vom Ausladeraum bis zur Kanalküste 953 km reine Marschleistung hinter sich gebracht!
Verluste:
gefallen
452, davon 15 Offz.
verwundet
1396, davon 35 Offz.
vermisst
282, davon 3 Offz.
Gefangen genommen wurden 44 Offiziere und 1606 Mannschaften. Die Kriegsbeute bestand u. a. aus 39 Kräder, 196 PKW und LKW, 25 Sonderfahrzeuge, 1135 Gewehre, 134 MG, 5 Gr.W. 15 Pak-Geschütze, 12 Minenwerfer, und größere Mengen an diverser Munition.
(vorstehende Bilder stammen aus dem Fotoarchiv des Frh. von Grießenbeck)
Nachdem in Le Havre und im Küstenabschnitt Dieppe-Harfleur die Arbeiten zur Wiederherstellung geordneter Verhältnisse begonnen hatten,
Beutesammelstellen usw. angelegt waren, wurde die Div. am 17.6. beschleunigt aus dem Küstenabschnitt herausgezogen, um als Reserve der
4. Armee über die Seine nachgezogen zu werden.
Die Ablösung im Küstenstreifen erfolgte durch die 227. Div. am 17. und 18.6. Da die Behelfsbrücke in Rouen noch im Bau war, konnten die
ersten Teile der Div. erst am 19.6. abends über die Seine gehen, die Masse folgte am 20.6. ohne Zwischenfälle. Am 21. und 22.6. wurde
der Vormarsch fortgesetzt und die Div. erreichte mit seiner Rgts.-Gruppe 1a Barré, mit der zweiten St. Marguerite und mit der dritten
Amfreville.
Nach weiterem Vormarsch gliederte sich die Div. am 24. und 25.6. von der Mündung der Orne und am Udon-Bach mit dem Auftrag, die nach
Osten strebenden Angehörigen zerschlagener frz. Wehrmachtsteile aufzufangen. Hier erlebte die Div. am 25.6. die Einstellung der Feindseligkeiten und das Inkrafttreten des Waffenstillstandes. mit Frankreich.
Von Le Havre bis zur Orne legte die Div. nochmals 242 km zurück, sodaß sich die Marschleistung der Div. auf dem westlichen Kriegsschauplatz auf 1195 km steigerte.
gez. Blümm
Generalleutnant u. Div.Kdr.
Die Kämpfe der 57.ID am Brückenkopf der Somme....und fast ein Sieg des franz. Brigadegenerals Charles de Gaulle
Die Panzerschlacht bei Abbeville am 5.6.1940
5. Juni 1940 | Nach dem Halt der deutschen Truppen vor Dünkirchen begann am 5.6.1940 der Fall ROT und damit der zweite und letzte Abschnitt des Frankreichfeldzuges. Es kam am 5.6.1940 zu heftigen Panzer- und Artilleriegefechten in der Gegend von Abbeville. Die französischen Streitkräfte kämpften mit einer Verbissenheit sonders gleichen, konnten aber den Durchbruch der deutschen Verbände nicht verhindern. | |
Die franz. Armée de terre setzte am 5.6.1940 ihre besten und schwersten Panzertypen ein, nämlich den Somua S 35 und den Char B1. Der Char B1 war ein für die damalige Zeit überschwerer Panzer mit einem Gewicht von 32 Tonnen.
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Der Char B1 hatte eine auch für die Verhältnisse von 1940 außergewöhnliche Bewaffnung, nämlich eine 4,7 cm Kanone im Turm und eine fest eingebaute kurze Haubitze des Kalibers 7,5 cm an der Frontseite unterhalb des Turms.
Aufgrund dieser Internetseite wissen wir heute, dass dieser Panzer am 4.6.1940 in der Nähe von Mont Coubert durch eine Panzermine zerstört wurde. Kommandant des Fahrzeuges war damals Sous-Lieutenant Fournier.
Originaltext der franz. Internetsite: 227 BORDEAUX BORDEAUX n° 227 348e CACC Livré au 510e RCC à Nancy début 1938. Versé au 15e BCC 1ère compagnie en septembre 1939. Versé à la 348e CACC le 18 mai 1940. Bataille d'Abbeville Détruit par mine le 4 juin 1940 près du Mont Caubert . Equipage : Chef de char : Sous-lieutenant Fournier Pilote : Sergent-chef Rivoal Aide-pilote : Caporal Jacquet Radio : Caporal Marchand
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Die Telegramme von 19.6.1940 / 25.6.1940
Anlässlich der Kapitulation Frankreichs sandte Kaiser Wilhelm II aus seinem holländischen Exil ein Telegramm an Adolf Hitler. Am 25.6.1940 schickte Hitler ein Telegramm an Kaiser Wilhelm II und bedankte sich artig für die Glückwünsche des Kaisers.
Das nachfolgende Dokument beinhaltet den Wortlaut beider Telegramme.
Quelle des Dokuments: Bundesarchiv
Skurriles
Gemeinhin geht man immer davon aus, dass die Deutschen erheblich bürokratischer agieren als die Franzosen. Dennoch: Immer scheint und schien diese Aussage wohl nicht zutreffend zu sein.
Beim Einmarsch der Wehrmacht in Paris stießen deutsche Soldaten in einer Seitenstraße der Champs Élysées auf eine "merkwürdige französische Behörde". Es handelte sich im Jahre 1940 um eine personell gut bestückte Einrichtung des französischen Staates, die sich mit der Abwicklung der Reparationsleistungen an das deutsche Kaiserreich aufgrund des Krieges 1870/71 beschäftigte.
Was es da noch abzuwickeln gab, das war wohl reiner Bürokram. Wahrscheinlich verwaltete diese französische Behörde - mangels einer sinnvollen Aufgabenstellung - nur noch sich selbst, denn die Zahlungen hatte Frankreich längst an das Deutsche Reich geleistet! Die festgesetzten Reparationszahlungen Frankreichs betrugen 5 Milliarden Francs und diese Summe war bis September 1873 von Frankreich restlos beglichen worden!
Quellenangabe
- Erinnerungsbuch der Division Blümm
- Der Zweite Weltkrieg - von Raymond Cartier, ISBN: 3-49202-284-7
- Blitzkrieg - von Len Deighton, ISBN: 3-77700-208-9
Kartenmaterial