Vorwort zum Polenfeldzug: Unterschied zwischen den Versionen

Aus 57.Infanterie-Division
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|width="60%" valign="top" | Am 1.9.1939 eröffnete das am Vorabend in Danzig eingelaufene Linienschiff Schleswig-Holstein das Feuer auf die polnische Enklave Westerplatte. Der 2. Weltkrieg hatte begonnen. Hitler ging davon aus, dass England und Frankreich ihn gewähren ließen. Er fühlte sich sehr sicher, zumal er ja Tage zuvor ein Geheimabkommen mit Stalin abgeschlossen hatte.<br>
 
|width="60%" valign="top" | Am 1.9.1939 eröffnete das am Vorabend in Danzig eingelaufene Linienschiff Schleswig-Holstein das Feuer auf die polnische Enklave Westerplatte. Der 2. Weltkrieg hatte begonnen. Hitler ging davon aus, dass England und Frankreich ihn gewähren ließen. Er fühlte sich sehr sicher, zumal er ja Tage zuvor ein Geheimabkommen mit Stalin abgeschlossen hatte.<br>
Noch am 1.9.1939 sprach Hitler im Rahmen einer Sondersendung des Rundfunks zur Bevölkerung.<br>
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Am Vormittag des 1.9.1939 sprach Hitler im Rahmen einer Sondersendung des Rundfunks zur Bevölkerung.<br>
 
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Er führte u. a. aus ".....seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen. Von jetzt ab wird Bombe mit Bombe<br>
 
vergolten!" Hitler vermied ausdrücklich in seiner Rundfunkrede das Wort "Krieg". Was der Beginn des Angriffs betraf,
 
vergolten!" Hitler vermied ausdrücklich in seiner Rundfunkrede das Wort "Krieg". Was der Beginn des Angriffs betraf,

Version vom 23. Oktober 2008, 17:35 Uhr

Ein Vorwort zum Polenfeldzug



Am 25./26. Januar 1939 war Warschau letztmals mit Hakenkreuzfahnen zu Ehren Ribbentrops geschmückt, der den Besuch des polnischen Außenministers Beck bei Hitler erwiderte.

Knapp 2 Monate später erhob Ribbentrop gegenüber dem polnischen Botschafter die Forderung nach Rückgabe Danzigs und einen exterritorialen Durchgang durch den Korridor. Polen lehnte ab. Bereits im Frühjahr 1939 begann etappenweise die polnische Mobilmachung. Studenten warfen in Warschau die Fenster der deutschen Botschaft ein und schrien: „ nach Berlin!“ Der polnische Kriegsminister Kasprzicki erklärte großspurig: „ Wir denken nicht daran, uns nach Ratschlägen zu richten. Nichts davon werden wir tun. Wir kennen nur die Offensive, und im Angriff werden wir siegen!“ Hitler hatte bereits am 23.5.1939 seinen Armeeführern in der Reichskanzlei angekündigt, dass er gegen Polen Krieg führen werde.

Am 1.9.1939 eröffnete das am Vorabend in Danzig eingelaufene Linienschiff Schleswig-Holstein das Feuer auf die polnische Enklave Westerplatte. Der 2. Weltkrieg hatte begonnen. Hitler ging davon aus, dass England und Frankreich ihn gewähren ließen. Er fühlte sich sehr sicher, zumal er ja Tage zuvor ein Geheimabkommen mit Stalin abgeschlossen hatte.

Am Vormittag des 1.9.1939 sprach Hitler im Rahmen einer Sondersendung des Rundfunks zur Bevölkerung.
Er führte u. a. aus ".....seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen. Von jetzt ab wird Bombe mit Bombe
vergolten!" Hitler vermied ausdrücklich in seiner Rundfunkrede das Wort "Krieg". Was der Beginn des Angriffs betraf, unterlief ihm ein Fehler. Der Krieg hatte bereits um 4 Uhr 45 begonnen!


Linienschiff Schleswig-Holstein nach Umbau 1925/26 - am Topp des Hauptmastes die Dienstflagge eines Vizeadmirals.
Die Ernüchterung kam am 3.9.1939. Der britische Botschafter Henderson überreichte in der Staatskanzlei ein Ultimatum, das lautete: Einstellung der Kampfhandlungen durch das Deutsche Reich oder Kriegserklärung des Vereinigten Königreiches. Hitler war wie versteinert als er dies erfuhr und fragte Ribbentrop: „Was nun?“. Ribbentrop erklärte, dass auch mit der Kriegserklärung Frankreichs zu rechnen sei und das traf dann auch zu.
Überliefert ist die Aussage Görings vom Abend des 3.9.1939: „Wenn wir diesen Krieg verlieren, dann möge uns der Himmel gnädig sein!"

Göring erhob gegenüber Hitler Einwendungen, was den Polenfeldzug betraf. Er befürchtete - und das bewahrheitete sich auch - dass der Einmarsch in Polen einen Weltkrieg zur Folge haben könnte. Hitler ließ sich aber in keiner Weise umstimmen.

Quellen

(unter Verwendung von Auszügen aus dem Buch „Der Zweite Weltkrieg“, von Raymond Cartier, dt. Ausgabe von 1967/Lingen-Verlag)

Autor

Danke an Albert Riß für diesen Beitrag.