Riß, Albert: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Albert Riß''' (* [[27. März]] [[1912]]
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'''Riß, Albert''' (* 27. März 1912 Bonstetten/Bayern - überlebt - verstorben 25.06.1990 Augsburg)  
in Bonstetten, † 25.06.1990 in Augsburg)
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== Dienstgrad ==
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Leutnant
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[[Bild:albert-riss.png|thumb|Albert Riß,1943 - als Oberfähnrich- mit Feldbluse M-40, die im Gegensatz zur Feldbluse M-36 am Kragen nicht mehr dunkelgrün unterlegt war.]]
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== Militärische Einheiten ==
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*4. (MG-)Kompanie / Infanterie-Ersatz-Bataillon 40 / Division 157 - September 1939
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*Stab Schützen-Ersatz-Bataillon (motorisiert) 40 / Division 147 - ab 13.10.1941
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*2. Kompanie Schützen-Ersatz-Bataillon (motorisiert) 40 / Division 147 - bis 27.04.1942
  
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*4. (MG-)Kompanie / [[Gren.Rgt.199]]"List" / 57. ID - ab 28.04.1942
  
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Nach mehrmaligen Verwundungen: jeweils zeitweise 1.Genesendenkompanie
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des Infanterie-Ersatz-Bataillons 199
  
[[Bild:albert-riss.png|thumb|Albert Riß,1943 - als Oberfähnrich- mit Feldbluse M-40, die im Gegensatz zur Feldbluse M-36 am Kragen nicht mehr dunkelgrün unterlegt war.]]
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==Beförderungen==
  
== militärische Einheiten ==
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13.04.42 Oberfeldwebel
September 1939: 4. (MG-)Kompanie / Infanterie-Ersatz-Bataillon 40 / Division 157
 
  ab 13.10.1941: Stab Schützen-Ersatz-Bataillon (motorisiert) 40 / Division 147 
 
bis 27.04.1942: 2. Kompanie Schützen-Ersatz-Bataillon (motorisiert) 40 / Division 147
 
    28.04.1942: 4. (MG-)Kompanie / Infanterieregiment 199 (List) / 57. ID
 
  
Nach mehrmaligen Verwundungen: jeweils zeitweise 1.Genesendenkompanie
+
29.08.42 Stabsfeldwebel
des Infanterie-Ersatz-Bataillons 199
 
  
Dienstgrade: 13.04.42 Oberfeldwebel
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1944    Leutnant - nach Offizierslehrgang an der Kriegsschule V/Posen
              29.08.42 Stabsfeldwebel
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              1944    Leutnant  
 
                      nach Offizierslehrgang / Kriegsschule Posen (Schule V für Fahnenjunker der Infanterie).
 
                      Am 14. Januar 1945 bildete die Schule die Gneisenau-Einheiten 4/XXI, 5/XXI und 6/XXI mit insgesamt 2.500 Mann     
 
                      für die Festung Posen. In verschiedenen Quellenangaben zur Festung Posen sind auch Personalstärken -
 
                      gebildet aus Personal der Schule V für Fahnenjunker - von 1.500 bzw. 2.000 Mann genannt!
 
 
           
 
 
== Erkennungsmarke ==
 
== Erkennungsmarke ==
 
 
-5- 4./Inf.Ers.Btl.40 (4.Kompanie Infanterie-Ersatz-Bataillon 40)
 
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== Verwundungen ==
 
== Verwundungen ==
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14.08.1942: Halsverletzung durch Granatsplitter bei Rabotschij, Hauptverbandsplatz
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29.08.1942: nochmalige Halsverletzung durch Granatsplitter, verlegt Reservelazrett Lingen/Ems
  
14.08.1942: Halsverletzung durch Granatsplitter bei Rabotschij, Hauptverbandsplatz
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10.12.1942: Granatsplitter rechter Oberschenkel bei Stary Ssemiluk, bei der Truppe verblieben
29.08.1942: nochmalige Halsverletzung durch Granatsplitter, verlegt Reservelazrett Lingen/Ems
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10.12.1942: Granatsplitter rechter Oberschenkel bei Stary Ssemiluk, bei der Truppe verblieben
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22.01.1943: Halsdurchschuss, Kriegslazarett Kursk, dann verlegt nach Reservelazarett Pörtschach
22.01.1943: Halsdurchschuss, Kriegslazarett Kursk, dann verlegt nach Reservelazarett Pörtschach
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Feb. 1945 : Ostpreußen, Nierenbeckendurchschuss, verlegt Kriegslazarett Zobbot, verlegt Reservelazarett Rosenheim
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Feb. 1945 : Ostpreußen, Nierenbeckendurchschuss, verlegt Kriegslazarett Zobbot, verlegt Reservelazarett Rosenheim
  
  
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== Auszeichnungen ==
 
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Verwundetenabzeichen in Schwarz, Silber und Gold
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Kriegsverdienstkreuz II. Klasse (mit Schwertern)
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Infanteriesturmabzeichen in Silber
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Kriegsverdienstkreuz II. Klasse (mit Schwertern)
Eisernes Kreuz II. Klasse
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Dienstauszeichnung der Wehrmacht IV. Klasse
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Eisernes Kreuz II. Klasse
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Dienstauszeichnung der Wehrmacht IV. Klasse
  
  
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== Fotos vom Offizierslehrgang / Schule V für Fahnenjunker der Infanterie in Posen ==
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== Fotos vom Offizierslehrgang / Schule V für Fahnenjunker der Infanterie in Posen/Warthelager ==
 
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Bild:Posen 1.jpg|Vor dem Abmarsch ins Gelände
 
Bild:Posen 1.jpg|Vor dem Abmarsch ins Gelände
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Bild:Posen 3.jpg|Die Ausbilder
 
Bild:Posen 3.jpg|Die Ausbilder
 
Bild:Posen 4.jpg|Scharfschießen mit sMG
 
Bild:Posen 4.jpg|Scharfschießen mit sMG
Bild:Posen 5.jpg|16.Fahnenjunkerlehrgang 1944
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Bild:Posen 5.jpg|16.Fahnenjunkerlehrgang 1944 - 2. von rechts in der 1. Reihe: Albert Riß
 
Bild:Posen 6.jpg|Sport
 
Bild:Posen 6.jpg|Sport
Bild:Posen 7.jpg|Sport
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Bild:Posen 7.jpg|Sport - immer samstags
 
Bild:Posen 8.jpg|Theoretischer Unterricht
 
Bild:Posen 8.jpg|Theoretischer Unterricht
 
Bild:Posen 9.jpg|Taktiklehrer Hauptmann Bethmann
 
Bild:Posen 9.jpg|Taktiklehrer Hauptmann Bethmann
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Bild:Posen 10.jpg|"Zuschauer" bei der Geländeübung
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Bild:Posen 11.jpg|Beim Bau von Deckungsgräben - ging es auch spaßig zu
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Bild:Posen 12.jpg|Manöverkritik
 
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Bei den letzten Kriegslehrgängen der Schule V für Fahnenjunker machten sich schon Nachwuchsprobleme bemerkbar. So war dies auch beim 16. Fahnenjunkerlehrgang 1944. Junge Offiziersanwärter der Jahrgänge 1924/1925 waren in der Minderheit. Das Gros der Lehrgangsteilnehmer waren "altgediente Feldwebel, Ober- und Stabsfeldwebel" der Jahrgänge um 1910 bis etwa 1918. Was bei Ansicht der Fotos Nr. 5 auch auffällt: Viele dieser Offiziersanwärter trugen das EK I.
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'''Eine Erzählung meines Vaters:
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Einer der Ausbilder des damaligen Lehrganges (ein junger Leutnant oder Oberleutnant) war ein begeisterter Boxer. Mehrmals in der Woche mussten Teilnehmer des Lehrganges gegen ihn antreten und bezogen jeweils ganz schöne "Hiebe". Der junge Offizier schien unbesiegbar zu sein. Ein ganz junger Lehrgangsteilnehmer - er hatte den Vornamen Karl-Heinz - war als nächster Boxpartner an der Reihe. Danach hätte mein Vater gegen den Ausbilder antreten müssen. Und dieser Karl-Heinz sagte vor dem Kampf zu meinem Vater: "Du wirst gegen unseren Meisterboxer wohl nicht mehr boxen müssen!" Diese Aussage war für meinen Vater damals alles andere als plausibel.
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Der Boxkampf war dann von ganz kurzer Dauer. Karl-Heinz schlug den Ausbilder nach etwa 5 Minuten KO.
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Was alle nicht wussten, Karl-Heinz war Jugendmeister im Boxen des Rheinlands. Und danach fanden keine weiteren Boxkämpfe mehr statt.....
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Die Schule wurde am 10. Juni 1942 in Döberitz-Elsgrund aus den Lehrgruppen I und II der Lehr-Abteilung II der Infanterie-Schule errichtet. Noch 1942 wurde die Schule nach Warthelager im Wehrkreis XXI und dann nach Posen verlegt. Am 23. April 1943 wurde sie in Schule V für Fahnenjunker der Infanterie umbenannt.
 
Die Schule wurde am 10. Juni 1942 in Döberitz-Elsgrund aus den Lehrgruppen I und II der Lehr-Abteilung II der Infanterie-Schule errichtet. Noch 1942 wurde die Schule nach Warthelager im Wehrkreis XXI und dann nach Posen verlegt. Am 23. April 1943 wurde sie in Schule V für Fahnenjunker der Infanterie umbenannt.
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Kommandeure:
 
Kommandeure:
  
15. Juni 1942 Oberst Rudilf Goltzsch
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15. Juni 1942 Oberst Rudolf Goltzsch
  
 
1. August 1942 Oberst Wilhelm Falley
 
1. August 1942 Oberst Wilhelm Falley
  
10. Juni 1943 Generalmajor Ernst Gonell
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10. Juni 1943 Oberst Ernst Gonell (ab 30.1.1945 Generalmajor)
  
  
 
(lt. Lexikon der Wehrmacht)
 
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Es bestanden 2 Schuleinheiten; die erste Schule lag in Posen und die zweite Schule im "Warthelager", ca. 10 km nördlich von Posen. Die vorstehend veröffentlichten Bilder stammen aus der Schule im "Warthelager".
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'''Zum Schulalltag, wie er noch im Jahre 1944 geregelt war:'''
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Der Dienst auf der Schule war anstrengend und gestaltete sich sehr abwechslungsreich. Neben den militärischen Fächern, wie taktisches Verhalten, Sandkastenspiele als Vorbereitung für praxisbezogene Aufgabenstellungen, Gefechtsübungen und Führungsaufgaben im Kompanie- und Zugverband auf dem Truppenübungsplatz Warthelager, Waffenkunde und -einsatz, Kartenkunde, Angriffs- und Verteidigungsübungen, Nahkampfausbildung, Ausbildung zum Zugführer, Führungspraktiken, Vorgesetztenverhalten, Befehlsgebung, Befehlskontrolle u.a.
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Sportliche Betätigung gehörte zum wöchentlichen Dienstplan (z.B. Reiten, Boxen, Fechten und Leichtathletik).
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Unterricht im Sanitätswesen, Benehmen in der Öffentlichkeit, Gesellschaftsabende mit Damen, Gedenkfeiern und Konzerte im Offizierskasino, Dichterlesungen, Vorträge von Politikern, Erlebnisbericht eines Filmregisseurs (Paul Hoffmann) über große historische Ufa-Filme.
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Diese Ausführungen stammen von Werner Brähler (*1925)
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aus Bendorf-Sayn (Homepage: http://www.ausmeinerzeit.de/)
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'''Bei der Schlacht um Posen''' (25.1. - 23.2.1945) wurden die damals fast 1.500 Angehörigen der Schule V für Fahnenjunker der Infanterie eingesetzt. Alle Offiziersanwärter der Kriegsschule wurden per Sonderbefehl automatisch zu Leutnants befördert und
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leisteten dann Kriegsdienst als Kompaniechefs bzw. Zugführer.
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Der letzte Kommandeur der Schule V für Fahnenjunker der Infanterie (Ernst Gonell) war zuletzt Kommandant der Festung Posen.
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Bei diesen Kämpfen kamen ca. 5.000 Soldaten der Wehrmacht und ca. 6.000 Soldaten der Roten Armee ums Leben. Ernst Gonell
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wurde noch am 30.1.1945 zum Generalmajor befördert. Er starb am 23.2.1945 (Freitod).

Aktuelle Version vom 31. Dezember 2020, 14:36 Uhr

Riß, Albert (* 27. März 1912 Bonstetten/Bayern - überlebt - verstorben 25.06.1990 Augsburg)

Dienstgrad

Leutnant

Albert Riß,1943 - als Oberfähnrich- mit Feldbluse M-40, die im Gegensatz zur Feldbluse M-36 am Kragen nicht mehr dunkelgrün unterlegt war.

Militärische Einheiten

  • 4. (MG-)Kompanie / Infanterie-Ersatz-Bataillon 40 / Division 157 - September 1939
  • Stab Schützen-Ersatz-Bataillon (motorisiert) 40 / Division 147 - ab 13.10.1941
  • 2. Kompanie Schützen-Ersatz-Bataillon (motorisiert) 40 / Division 147 - bis 27.04.1942
  • 4. (MG-)Kompanie / Gren.Rgt.199"List" / 57. ID - ab 28.04.1942

Nach mehrmaligen Verwundungen: jeweils zeitweise 1.Genesendenkompanie des Infanterie-Ersatz-Bataillons 199

Beförderungen

13.04.42 Oberfeldwebel

29.08.42 Stabsfeldwebel

1944 Leutnant - nach Offizierslehrgang an der Kriegsschule V/Posen

Erkennungsmarke

-5- 4./Inf.Ers.Btl.40 (4.Kompanie Infanterie-Ersatz-Bataillon 40)

Verwundungen

14.08.1942: Halsverletzung durch Granatsplitter bei Rabotschij, Hauptverbandsplatz

29.08.1942: nochmalige Halsverletzung durch Granatsplitter, verlegt Reservelazrett Lingen/Ems

10.12.1942: Granatsplitter rechter Oberschenkel bei Stary Ssemiluk, bei der Truppe verblieben

22.01.1943: Halsdurchschuss, Kriegslazarett Kursk, dann verlegt nach Reservelazarett Pörtschach

Feb. 1945 : Ostpreußen, Nierenbeckendurchschuss, verlegt Kriegslazarett Zobbot, verlegt Reservelazarett Rosenheim


Auszeichnungen

Verwundetenabzeichen in Schwarz, Silber und Gold

Kriegsverdienstkreuz II. Klasse (mit Schwertern)

Infanteriesturmabzeichen in Silber

Eisernes Kreuz II. Klasse

Dienstauszeichnung der Wehrmacht IV. Klasse




Fotos aus seinem militärischen Leben

Fotos vom Offizierslehrgang / Schule V für Fahnenjunker der Infanterie in Posen/Warthelager

Bei den letzten Kriegslehrgängen der Schule V für Fahnenjunker machten sich schon Nachwuchsprobleme bemerkbar. So war dies auch beim 16. Fahnenjunkerlehrgang 1944. Junge Offiziersanwärter der Jahrgänge 1924/1925 waren in der Minderheit. Das Gros der Lehrgangsteilnehmer waren "altgediente Feldwebel, Ober- und Stabsfeldwebel" der Jahrgänge um 1910 bis etwa 1918. Was bei Ansicht der Fotos Nr. 5 auch auffällt: Viele dieser Offiziersanwärter trugen das EK I.

Eine Erzählung meines Vaters: Einer der Ausbilder des damaligen Lehrganges (ein junger Leutnant oder Oberleutnant) war ein begeisterter Boxer. Mehrmals in der Woche mussten Teilnehmer des Lehrganges gegen ihn antreten und bezogen jeweils ganz schöne "Hiebe". Der junge Offizier schien unbesiegbar zu sein. Ein ganz junger Lehrgangsteilnehmer - er hatte den Vornamen Karl-Heinz - war als nächster Boxpartner an der Reihe. Danach hätte mein Vater gegen den Ausbilder antreten müssen. Und dieser Karl-Heinz sagte vor dem Kampf zu meinem Vater: "Du wirst gegen unseren Meisterboxer wohl nicht mehr boxen müssen!" Diese Aussage war für meinen Vater damals alles andere als plausibel.

Der Boxkampf war dann von ganz kurzer Dauer. Karl-Heinz schlug den Ausbilder nach etwa 5 Minuten KO. Was alle nicht wussten, Karl-Heinz war Jugendmeister im Boxen des Rheinlands. Und danach fanden keine weiteren Boxkämpfe mehr statt.....



Schule V für Fahnenjunker der Infanterie

Die Schule wurde am 10. Juni 1942 in Döberitz-Elsgrund aus den Lehrgruppen I und II der Lehr-Abteilung II der Infanterie-Schule errichtet. Noch 1942 wurde die Schule nach Warthelager im Wehrkreis XXI und dann nach Posen verlegt. Am 23. April 1943 wurde sie in Schule V für Fahnenjunker der Infanterie umbenannt.


Kommandeure:

15. Juni 1942 Oberst Rudolf Goltzsch

1. August 1942 Oberst Wilhelm Falley

10. Juni 1943 Oberst Ernst Gonell (ab 30.1.1945 Generalmajor)


(lt. Lexikon der Wehrmacht)

Es bestanden 2 Schuleinheiten; die erste Schule lag in Posen und die zweite Schule im "Warthelager", ca. 10 km nördlich von Posen. Die vorstehend veröffentlichten Bilder stammen aus der Schule im "Warthelager".


Zum Schulalltag, wie er noch im Jahre 1944 geregelt war:

....

Der Dienst auf der Schule war anstrengend und gestaltete sich sehr abwechslungsreich. Neben den militärischen Fächern, wie taktisches Verhalten, Sandkastenspiele als Vorbereitung für praxisbezogene Aufgabenstellungen, Gefechtsübungen und Führungsaufgaben im Kompanie- und Zugverband auf dem Truppenübungsplatz Warthelager, Waffenkunde und -einsatz, Kartenkunde, Angriffs- und Verteidigungsübungen, Nahkampfausbildung, Ausbildung zum Zugführer, Führungspraktiken, Vorgesetztenverhalten, Befehlsgebung, Befehlskontrolle u.a.

Sportliche Betätigung gehörte zum wöchentlichen Dienstplan (z.B. Reiten, Boxen, Fechten und Leichtathletik).

Unterricht im Sanitätswesen, Benehmen in der Öffentlichkeit, Gesellschaftsabende mit Damen, Gedenkfeiern und Konzerte im Offizierskasino, Dichterlesungen, Vorträge von Politikern, Erlebnisbericht eines Filmregisseurs (Paul Hoffmann) über große historische Ufa-Filme.

....

Diese Ausführungen stammen von Werner Brähler (*1925) aus Bendorf-Sayn (Homepage: http://www.ausmeinerzeit.de/)


Bei der Schlacht um Posen (25.1. - 23.2.1945) wurden die damals fast 1.500 Angehörigen der Schule V für Fahnenjunker der Infanterie eingesetzt. Alle Offiziersanwärter der Kriegsschule wurden per Sonderbefehl automatisch zu Leutnants befördert und leisteten dann Kriegsdienst als Kompaniechefs bzw. Zugführer.

Der letzte Kommandeur der Schule V für Fahnenjunker der Infanterie (Ernst Gonell) war zuletzt Kommandant der Festung Posen. Bei diesen Kämpfen kamen ca. 5.000 Soldaten der Wehrmacht und ca. 6.000 Soldaten der Roten Armee ums Leben. Ernst Gonell wurde noch am 30.1.1945 zum Generalmajor befördert. Er starb am 23.2.1945 (Freitod).