Div.Nachsch.Tr.157

Aus 57.Infanterie-Division
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Vorbemerkungen

Die Nachschubeinheiten der Wehrmacht waren von ausschlaggebender Bedeutung für den Kriegsverlauf. Deshalb verwundert es schon, dass dieser Truppenteil in der Geschichtsschreibung wenig Beachtung fand.

Bei der Planung der Feldzüge ab 1939 wurde der Nachschub mitunter als zweitrangig angesehen; man beschäftigte sich im Oberkommando der Wehrmacht lieber mit der Ausarbeitung von großräumigen Angriffsoperationen. Hitler, der ja selbst von sich sagte, dass er Probleme der Zukunft nicht zu Ende denke, legte wohl keinen gesteigerten Wert darauf, die Logistik ebenfalls umfassend planen zu lassen. Er ahnte vielleicht, dass er dann mit Einwendungen seines Planungsstabes konfrontiert werden könnte, was die "Machbarkeit" des Nachschubs in den Weiten Russlands betraf. Solche Diskussionen waren ihm ganz offensichtlich zuwider und ein Hemmschuh bei der schnellen Planung seiner Angriffskriege. So wurde der Nachschub zu einem vernachlässigten "Stiefkind" der Planer im Oberkommando der Wehrmacht!

Während der sogenannten Blitzkriege - bis zum Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion - gab es wegen der „Übersichtlichkeit der Kriegsschauplätze“ keine einschneidenden Nachschubprobleme.

In der Sowjetunion bekam die Wehrmacht wegen der Größe des Landes erhebliche Versorgungs- und Nachschubprobleme. Man verfügte kaum über eine ausgeklügelte Logistik, um die kämpfenden Truppen ausreichend und schnell zu versorgen. Die endlosen Weiten des Landes hatte man gänzlich unterschätzt. Der Mangel an Bahnlinien, Straßen oder befahrbarer Wege war ein riesengroßes Problem. Hinzu kamen die Wetter- und Wegeverhältnisse in den eroberten und sich endlos hinziehenden Gebieten.

Schon bald nach Beginn des Feldzuges im Osten wurden hinter der Front eingesetzte Partisanenverbände der Sowjetunion ein Problem für den Nachschub.

Da Nachschubtruppen gerade im Hinblick auf Partisanenverbände und Überfälle durch gegnerische Einheiten mit Risiken behaftet sind, ging man deshalb im 20. Jahrhundert dazu über, auch die Nachschubtruppe zu bewaffnen und wenigstens in Grunddisziplinen des Infanteriekampfes auszubilden. Trotzdem waren die Verluste bei Einheiten des Nachschubs im Zweiten Weltkrieg stets überproportional hoch.

Auch die Nachschubtruppen litten während des ganzen Krieges an der mangelnden Motorisierung. Wie im I. Weltkrieg musste der Nachschub z.T. auch mit Pferden bewältigt werden; dies galt vor allem für alle Divisionen ab der 3. Welle. Den schnellen Truppenteilen (Panzerdivisionen und Panzergrenadierdivisionen) konnte der Nachschub vielfach nicht zeitgerecht bereit gestellt werden.

Des Öfteren mussten deshalb Angriffsoperationen abgebrochen werden, weil es an Munition, Treibstoff und allen anderen Versorgungsgütern fehlte. Letztendlich scheiterte die Wehrmacht auch deswegen im Osten, weil die Nachschuborganisation nicht mehr dem Stand der damaligen Wehrtechnik entsprach.

Die Planer im Oberkommando der Wehrmacht gingen ursprünglich davon aus, dass die Eisenbahn bei diesem Krieg nicht mehr eine herausragende Rolle für den Nachschub spielen würde und überwiegend Lastwagentransporte nötig seien. Dieser Planungsfehler entfaltete vor allem in der Sowjetunion seine negativen Folgen.

Erst die Nachschubprobleme an allen Fronten zwangen zu einer Änderung dieser Strategie: 1942 begann das größte Lokomotivbauprogramm der Eisenbahngeschichte. Man produzierte die sogenannten Kriegslokomotiven der Baureihe 42 und 52 – vereinfachte und technisch robuste Dampflokomotiven, die problemlos bis weit in die Nachkriegszeit - z. B. in der damaligen DDR und der Sowjetunion - weiter verwendet wurden. Von der Baureihe 42 wurden insgesamt rund 1.100 und von der Baureihe 52 rund 6.200 Lokomotiven produziert.


Div. Nachsch. Tr. 157

Divisions-Nachschubführer 157

Aufgestellt am 26. August 1939.

Am 15. Oktober 1942 in Kommandeur der Infanterie-Divisions-Nachschubtruppen 157 umbenannt. Im Juni 1944 bei Mogilew vernichtet.



Die Div.Nachsch.Tr.157 hatte die 57. ID (volle Kampfstärke als Division der 2. Welle: 15.300 Mann, 4854 Pferde, 393 PKW, 509 LKW, 497 Krafträder, 3 Panzerspähwagen, 823 bespannte Fahrzeuge) zu versorgen.

Len Deighton beschreibt in seinem Buch "Blitzkrieg" den täglichen Bedarf einer Division der 1. Welle, die mit einem Personalstand von 17.000 Soldaten etwas größer ist, wie folgt:

53 Tonnen Heu und Hafer
54 Tonnen Verpflegung (einschl. des Brennstoffes zum Kochen)
20 Tonnen Benzin und eine Tonne Schmierstoffe
10 Tonnen Artilleriematerial
12 Tonnen anderes Material
zusätzlich Munition und das persönliche Gepäck der Soldaten

Dem Divisions-Nachschubführer 157 unterstanden für die Versorgung der 57. ID folgende Einheiten:

8 kl. Kraftwagen-Kolonnen (30 t) 
l kl. Kraftwagen- Kolonne für Betr. Stoff (25 cbm) 
Werkstattkompanie (mot) 
Nachschubkompanie (mot)
(Quelle: Lexikon der Wehrmacht)

Aus dem umfangreichen Nachlass des Kommandeurs der Div.Nachsch.Tr.157 (Freiherr Robert von Grießenbeck) ist es uns möglich, diverse Dokumente zu veröffentlichen, die ohne weitere Erläuterungen aussagefähig sind! Danach folgen Bilder aus dem Fotoarchiv des Freiherr R. von Grießenbeck zum Nachschub in Polen und Frankreich.

Die Bilder mit LKWs und PKWs verdeutlichen die damalige Typenvielfalt - auch bei den Nachschubeinheiten der Wehrmacht. Vielfach handelte es sich gar nicht um Fahrzeuge der Wehrmacht im eigentlichen Sinne, sondern um beschlagnahmte Privatfahrzeuge, die noch in ihrer Originallackierung zum Fronteinsatz kamen. Interessant ist vor allem der PKW im Vordergrund des Bildes Nr.3 - ein BMW vom Typ 326, ein Fahrzeug der damaligen "gehobenen Mittelklasse", das jedoch alles andere als "kriegstauglich" war. Dies sind Fakten, die unter Beweis stellen, dass die Motorisierung der Wehrmacht bereits bei Kriegsbeginn Mängel aufwies!

Dass sich die Div.Nachsch.Tr.157 nicht nur um den reinen Nachschub zu kümmern hatte, ersieht man aus der nachfolgenden "Offiziersstellenbesetzung". Danach waren bei diesem Truppenteil auch Ärzte für Humanmedizin, Tierärzte und als Beamte des gehobenen Dienstes Zahlmeister eingesetzt.

Der Weg der Div.Nachsch.Tr. in Polen


Kommandeure

Ab Aufstellung: Major Freiherr von Grießenbeck, Robert, ab 8.6.41 pers. Adj. GenFM Leeb, HGr. Nord;

ab 8.8.41: Major Sachs


Major Schütz

Oberstleutnant Rößler


Erfasste Soldaten der Div.Nachsch.Tr. 157

Name Geb.-Dat. Dienstgrad Einheit ? gefallen, vermisst, verstorben
Aich, Josef 19.04.1895 Hauptmann d.R. Adjutant/Div.Nachsch.Tr.157 ? ?
Anzenhofer, Andreas 09.09.1909 ? 1.San.Kp.157/Div.Nachsch.Tr.157 vermisst Januar 1943 Orshechnoye bei Woronesch
Drappeldrey, Alois 26.11.1900 ? Vet.Kp.157/Div.Nachsch.Tr.157 gefallen 20.01.1943 Raum Gorshechnoye bei Woronesch
Engelmann, Karl 31.03.1910 Gefreiter Sanko.2/175/Div.Nachsch.Tr.157 verstorben 01.11.42 H.V.Pl. Woronesch
Fehlauer, Josef 12.05.1910 Schütze Div.Nachsch.Tr.157 gefallen 12.02.1943 bei Subotyno
Ganz, Ludwig 03.03.1903 Obergefreiter Bäcker.Kp.157/Div.Nachsch.Tr.157 vermisst 28.01.1943 Gebiet Woronesch
Geiger, Peter 05.11.1919 Sanitätsgefreiter Div.Nachsch.Tr. 157 / 1.San.Kp.57 vermisst Aug. 1943 Raum Borisowka
Gertje, Johann 26.02.1904 Unteroffizier Div.Nachsch.Tr.157 / 5. Fahrkolonne vermisst seit 01.01.1943, Raum Kursk
Gerstmeyer, Karl 05.02.1913 ? Div.Nachsch.Tr. 157 / 1.San.Kp.57 vermisst seit Jan. 1943 Raum Gorshechnoye, bei Woronesch
Freiherr von Grießenbeck, Robert 12.02.1891 Major Kdr. Div.-Nachschub-Truppen überlebt 05.08.1966
Heckl, Georg 13.04.1910 ? Div.Nachsch.Tr. 157 / 1.Kl.Kw.Kol. vermisst März 1943 bei Woroshba
Hurler, Josef 26.11.1915 ? Div.Nachsch.Tr. 157 1.Kl.Kw.Kol. gefallen 29.01.1943 Raum Goshechnoye, bei Woronesch
Krug, Michael Dr. 06.07.1899 Oberveterinär Div.Nachsch.Tr. 157 ? --
Nagler, Lorenz 03.01.1914 Obergefreiter Div.Nachsch.Tr. 157/5.Fahrkolonne überlebt ?
Ott, Nikolaus 20.05.1896 Hauptmann d.R. z.b.V. Div.Nachsch.Tr. 157 ? --
Rauh, Alois 07.06.1914 ? Div.Nachsch.Tr.157 / 1.Fahrschwdr. gefallen 19.02.1945
Rößler, Erich 11.02.1892 Oberstleutnant Kdr. Nachsch.Tr.157 vermisst Juli 1944
Rosenmayr, Franz Dr. ? Stabsarzt Div.Nachsch.Tr. 157 ? --
Schorer, Max Dr. 17.11.1894 Stabsarzt Div.Nachsch.Tr. 157 ? --
Schorer, Johann 11.10.1920 Obergefreiter 5./le.Fahrkolonne 157 gefallen 18.10.1943
Schulz, Dr. ? Stabsarzt Div.Nachsch.Tr. 157 ? --
Tiszauer, Michael 23.01.1905 Stabsfeldwebel 3./le.Fahrkolonne 157 vermisst 17.02.1944
Wiedemann, Alfons 07.02.1909 ? Div.Nachsch.Tr.157 vermisst 18.06.1944



Feldpostnummern (FPN)

Teileinheit FPN Zeitraum
   Kdr. (Stab) 02251 bis 09.44
   1.Kl.Kw.Kol. 00132 bis 09.43
   1.FahrKol. 38113 ab 06.43 - bis 01.44
   1.Fahrschwdr. 19198
10704
ab 12.43 - bis 06.44
ab 06.44 bis 09.44
   2.Kl.Kw.Kol. 23315 bis 09.43
   2.FahrKol. 36730 ab 08.43 - bis 01.44
   2.Fahrschwdr. 00671 ab 01.44 bis 06.44
   3.Kl.Kw.Kol. 27669 bis 08.43
   3.FahrKol. 36864 ab 06.43 - bis 01.44
   3.Fahrschwdr. 10704 ab 01.44 bis 06.44
   4.FahrKol. 38113
19198
bis 06.43
ab 04.43 bis 12.43
   5.FahrKol. 36730
00671
bis 08.43
ab 07.43 bis 01.44
   6.FahrKol. 36864
10704
bis 06.43
ab 07.43 bis 12.43
   7.FahrKol. 19198 bis 04.43
   8.FahrKol. 00671 bis 07.43
   9.FahrKol. 10704 bis 07.43
   10.Kl.Kw.Kol. 22286 bis 09.43
   Kraftf.Kp. 00132 ab 09.43 bis 06.44
   Kraftf.Kp.157 08455 bis 02.45
   Verw.Kp.157
(auch verpfl.Amt 157)
27379 bis 09.44
   Nachsch.Kp.157 19214 bis 07.44
   Kw.Werkstatt.Kp.157 19960 bis 02.45
   Bäcker.Kp.157 10618 bis 10.44
   Schlächter.Kp.157 04515 bis 10.44
   Vet.Kp.157 12808 bis 02.45
   Feldpostamt 157 09515 bis 12.44
   1.San.Kp.57 15328 bis 09.44
   2.San.Kp.57 15900 bis 09.44
   1.Kr.Kw.Zug 157 14720 bis 06.44
   2.Kr.Kw.Zug 157 17099 bis 09.44
   Feldlazarett 157 04321 bis 05.45