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57.Infanterie-Division: Aufstellung August 1939 im Wehrkreis München
 
57.Infanterie-Division: Aufstellung August 1939 im Wehrkreis München
  
Mai-Juni 1940: West Einsatz in Frankreich
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Mai-Juni 1940: West-Einsatz in Frankreich
  
Juni-August 1941: Ost 1. Einsatz: Vorstoß über den Bug beiderseits Sokal, Brody, Starokonstantinow, Taratscha (Schlacht von Uman), Gorodischtsche bis Tscherkassy.
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Juni-August 1941: Ost / 1. Einsatz: Vorstoß über den Bug beiderseits Sokal, Brody, Starokonstantinow, Taratscha (Schlacht von Uman), Gorodischtsche bis Tscherkassy.
  
 
August-Oktober 1941: Abdrehen nach Südosten in den Raum Kriwoj Rog. Vorstoß über den Dnjepr, Poltawa nach Charkow.
 
August-Oktober 1941: Abdrehen nach Südosten in den Raum Kriwoj Rog. Vorstoß über den Dnjepr, Poltawa nach Charkow.
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                       August Berberich,geb.15.2.1924
 
                       August Berberich,geb.15.2.1924
  
Truppenteil: Grenadier-Bataillon 199 der 57. Infanterie-Division. Vermißt seit 3. September 1943 DRK-Verschollenen-Bildliste Band Bl, Seite 469
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Truppenteil: Grenadier-Bataillon 199 der 57. Infanterie-Division. Vermißt seit 3. September 1943 / DRK-Verschollenen-Bildliste Band Bl, Seite 469
  
Ausgangspunkt für die Nachforschungen waren die dem Suchantrag entnommenen Angaben, die in die Verschollenen-Bildlisten aufgenommen wurden. Damit sind alle erreichbaren Heimkehrer aus Krieg und Gefangenschaft befragt worden, von denen angenommen werden konnte, daß sie mit dem Verschollenen zuletzt zusammengewesen sind. Diese Befragung fanden sowohl in der Bundesrepublik als auch in Österreich und anderen Nachbarländern Deutschlands statt.
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Ausgangspunkt für die Nachforschungen waren die dem Suchantrag entnommenen Angaben, die in die Verschollenen-Bildlisten aufgenommen wurden. Damit sind alle erreichbaren Heimkehrer aus Krieg und Gefangenschaft befragt worden, von denen angenommen werden konnte, daß sie mit dem Verschollenen zuletzt zusammen gewesen sind. Diese Befragung fanden sowohl in der Bundesrepublik als auch in Österreich und anderen Nachbarländern Deutschlands statt.
  
Ferner sind von anderen Stellen, die Unterlagen über die Verluste im 2. Weltkrieg besitzen, Informationen eingeholt worden. In erster Linie handelt es sich hierbei um das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf, die Deutsche Dieststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht in Berlin und die Heimatortskarteien.
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Ferner sind von anderen Stellen, die Unterlagen über die Verluste im 2. Weltkrieg besitzen, Informationen eingeholt worden. In erster Linie handelt es sich hierbei um das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf, die Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht in Berlin und die Heimatortskarteien.
  
 
Über diese individuellen Ermittlungen hinaus wurde die Frage geprüft, ob der Verschollene in Gefangenschaft geraten sein konnte. Dabei wurden die Kampfhandlungen, an denen er zuletzt teilgenommen hat, rekonstruiert. Als Unterlage dienten dem DRK-Suchdienst Angaben über Kameraden, die der gleichen Einheit angehört hatten und zum selben Zeitpunkt und am selben Einsatzort verschollen sind, Heimkehrerberichte, Schilderungen von Kampfhandlungen, Kriegstagebücher sowie Heeres- und Speziallandkarten.
 
Über diese individuellen Ermittlungen hinaus wurde die Frage geprüft, ob der Verschollene in Gefangenschaft geraten sein konnte. Dabei wurden die Kampfhandlungen, an denen er zuletzt teilgenommen hat, rekonstruiert. Als Unterlage dienten dem DRK-Suchdienst Angaben über Kameraden, die der gleichen Einheit angehört hatten und zum selben Zeitpunkt und am selben Einsatzort verschollen sind, Heimkehrerberichte, Schilderungen von Kampfhandlungen, Kriegstagebücher sowie Heeres- und Speziallandkarten.
  
Das Ergebnis aller Nachforschungen führte zu dem Schluß, daß August Berberich mit hoher Wahrscheinlichkeit am 3. September 1943 während des Rückzugs aus dem Raum Romny- Gadjatsch, 200 Kilometer ostwärts von Kiew, gefallen ist.
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Das Ergebnis aller Nachforschungen führte zu dem Schluß, daß August Berberich mit hoher Wahrscheinlichkeit am 3. September 1943 während des Rückzugs aus dem Raum Romny- [http://www.geonames.org/maps/google_50.367_34.html  Gadyach] (Гадяч) [http://maps.vlasenko.net/?y=50.36667&x=34&add_map=0&search= M-36-056], 200 Kilometer ostwärts von Kiew, gefallen ist.
  
 
Zur Begründung wird ausgeführt:
 
Zur Begründung wird ausgeführt:
  
Nach der sowjetischen Besetzung von Bjelgorod und Charkow im August 1943 führte die anschließende Offensive der Roten Armee Ende des Monats zu einem raschen Durchbruch bei der deutschen 2. Armee, der die Nordflanke der südlichen benachbarten 4. Panzer-Armee, stark bedrohte und diese zum Rückzug zwang.
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Nach der sowjetischen Besetzung von [http://www.geonames.org/maps/google_50.61_36.58.html Belgorod] (Белгород) [http://mapm37.narod.ru/map1/indext.html M-37-50] und [http://www.geonames.org/maps/google_50_36.25.html Charkow] (Харьков) [http://maps.vlasenko.net/?y=50.0000&x=36.2500&add_map=0&search= M-37-061] im August 1943 führte die anschließende Offensive der Roten Armee Ende des Monats zu einem raschen Durchbruch bei der deutschen 2. Armee, der die Nordflanke der südlichen benachbarten 4. Panzer-Armee, stark bedrohte und diese zum Rückzug zwang.
  
Auch die 57. Infanterie-Division setzte sich nach schweren Kämpfen bei Lebedin nach Westen ab und befand sich im Abwehrbereich des XXIV. Panzer-Korps etwa 200 Kilometer ostwärts von Kiew im Raum zwischen Romny und Gadjatsch, als in der Nacht vom 4. zum 5. September in diesem Abschnitt ein neuer sowjetischer Großangriff begann. Starke Panzerverbände mit aufgesessener Infanterie durchbrachen an verschiedenen Stellen die nur stützpunktartig besetzte Front. Sofort nachstoßenden Infanterieeinheiten gelang es, die Einbrüche in die deutschen Linien in kurzer Zeit zu erweitern und mehrere Kilometer nach Westen vorzudringen. Zu besonders harten Gefechten kam es für das Grenadier-Regiment 199 auf dem dei Kilometer breiten Abschnitt zwischen [http://data.jewishgen.org/wconnect/wc.dll?jg~jgsys~shtetlrexp2~10~MILES~50~34~34~15~~ Schewtschenko und Petrowskij]. Die große zahlenmäßige Überlegenheit des Gegners zwang die Division zum weiteren Rückzug in das sumpfige Gelände des Khorol-Flusses.
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Auch die 57. Infanterie-Division setzte sich nach schweren Kämpfen bei Lebedin nach Westen ab und befand sich im Abwehrbereich des XXIV. Panzer-Korps etwa 200 Kilometer ostwärts von Kiew im Raum zwischen Romny und Gadjatsch, als in der Nacht vom 4. zum 5. September in diesem Abschnitt ein neuer sowjetischer Großangriff begann. Starke Panzerverbände mit aufgesessener Infanterie durchbrachen an verschiedenen Stellen die nur stützpunktartig besetzte Front. Sofort nachstoßenden Infanterieeinheiten gelang es, die Einbrüche in die deutschen Linien in kurzer Zeit zu erweitern und mehrere Kilometer nach Westen vorzudringen. Zu besonders harten Gefechten kam es für das Grenadier-Regiment 199 auf dem [http://maps.google.de/maps/ms?hl=de&ie=UTF8&msa=0&ll=50.561677,34.25565&spn=0.210243,0.726471&t=h&z=11&msid=108969005137748271397.00045c1b2289b37409893 drei Kilometer breiten Abschnitt] zwischen <!---Gegend darum herum [http://data.jewishgen.org/wconnect/wc.dll?jg~jgsys~shtetlrexp2~10~MILES~50~34~34~15~~ Schewtschenko und Petrowskij]---> [http://www.geonames.org/maps/google_50.5603_34.2556.html Schewtschenko]&nbsp;(Шевченково)&nbsp;[http://maps.vlasenko.net/?y=50.5603&x=34.2556&add_map=0&search= M-36-057]-[http://www.geonames.org/maps/google_50.5239_34.2928.html Petrowskij]&nbsp;(Петровский (neu Зеленый Гай))&nbsp;[http://maps.vlasenko.net/?y=50.5239&x=34.2928&add_map=0&search= M-36-057]. Die große zahlenmäßige Überlegenheit des Gegners zwang die Division zum weiteren Rückzug in das sumpfige Gelände des Khorol-Flusses.
  
Zwischen dem Nordflügel der 4. Panzer-Armee und den am südflügel der Heeresgruppe Mitte stehenden Verbänden war inzwischen eine etwa 30 Kilometer breite Lücke entstanden, durch die sowjetische Truppen über den Khorol sowohl nach Westen vorgingen, als auch mit pausenlosen Angriffen nach Süden in den Rücken des XXIV. Panzer-Korps zu kommen versuchten. Dabei kam es zu erbitterten Kämpfen um die Ortschaft [http://maps.google.com/maps?z=9&q=50.5522,34.1461+(Podolki) Podilki][http://maps.vlasenko.net/?y=50.5522&x=34.1461&add_map=0&search= M-36-057], wo besonders das Feldersatz-Bataillon am 9. September beträchtliche Verluste erlitt. Die am weitesten nach NOrden vorgeschobene Aufklärungs-Abteilung mußte, um einer Einschließung zu entgehen, nach Süden zurückweichen und sich dem allgemeinen Rückzug der Division anschließen. Nach dem entgültigen Verlust der hartumkämpften Ortschaft Konowalow erhielt die 57. Infanterie-Division den Befehl, etwa 60 Kilometer weiter zurückzugehen. Dabei mußten die Einheiten besonders nachts wiederholt Partisanenüberfälle abwehren.
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Zwischen dem Nordflügel der 4. Panzer-Armee und den am Südflügel der Heeresgruppe Mitte stehenden Verbänden war inzwischen eine etwa 30 Kilometer breite Lücke entstanden, durch die sowjetische Truppen über den Khorol sowohl nach Westen vorgingen als auch mit pausenlosen Angriffen nach Süden in den Rücken des XXIV. Panzer-Korps zu kommen versuchten. Dabei kam es zu erbitterten Kämpfen um die Ortschaft [http://maps.google.com/maps?z=9&q=50.5522,34.1461+(Podolki) Podilki]&nbsp;(Подолки)&nbsp;[http://maps.vlasenko.net/?y=50.5522&x=34.1461&add_map=0&search= M-36-057], wo besonders das Feldersatz-Bataillon am 9. September beträchtliche Verluste erlitt. Die am weitesten nach Norden vorgeschobene Aufklärungs-Abteilung mußte, um einer Einschließung zu entgehen, nach Süden zurückweichen und sich dem allgemeinen Rückzug der Division anschließen. Nach dem endgültigen Verlust der hart umkämpften Ortschaft Konowalow erhielt die 57. Infanterie-Division den Befehl, etwa 60 Kilometer weiter zurückzugehen. Dabei mußten die Einheiten besonders nachts wiederholt Partisanenüberfälle abwehren.
  
Am 14. September waren die sowjetischen Angriffsspitzen bis in den Raum 75 Kilometer ostwärts von Kiew vorgedrungen. Bis zu diesem Zeitpunkt war die 57. Infanterie-Division über Lubny nach Südwesten auf Lepljawo zurückgedrängt worden, wobei besonders das Grenadier-Regiment 164 bei Gladkowschtschina in schwere Kämpfe verwickelt wurde. An der für das XXIV. Panzerkorps vorgesehenen Übergangsstelle bei Kanew überquerte die Division in den letzten Septembertagen den Dnjepr, wo es jedoch schon kurz vorher Teilen der sowjetischen 3. Garde-Panzer-Armee mit Hilfe von Partisanen gelungen war, über den Fluß zu setzen und einen Brückenkopf von 5 Kilometer Tiefe und 7 Kilometer Breite zu gewinnen. Nach erbitterten Kämpfen konnte hier der weitere Vormarsch des Gegners vorerst aufgehalten und eien neue Abwehrfront gebildet werden.
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Am 14. September waren die sowjetischen Angriffsspitzen bis in den Raum 75 Kilometer ostwärts von Kiew vorgedrungen. Bis zu diesem Zeitpunkt war die 57. Infanterie-Division über Lubny nach Südwesten auf Lepljawo zurückgedrängt worden, wobei besonders das Grenadier-Regiment 164 bei Gladkowschtschina in schwere Kämpfe verwickelt wurde. An der für das XXIV. Panzerkorps vorgesehenen Übergangsstelle bei Kanew überquerte die Division in den letzten Septembertagen den Dnjepr, wo es jedoch schon kurz vorher Teilen der sowjetischen 3. Garde-Panzer-Armee mit Hilfe von Partisanen gelungen war, über den Fluß zu setzen und einen Brückenkopf von 5 Kilometer Tiefe und 7 Kilometer Breite zu gewinnen. Nach erbitterten Kämpfen konnte hier der weitere Vormarsch des Gegners vorerst aufgehalten und eine neue Abwehrfront gebildet werden.
  
Seit diesen Kämpfen werden viele Soldaten der 57. infanterie-Division vermißt. Die Meldung ihrer Einheit oder auch ein Hinweis bestätigt, daß sie dabei eingesetzt waren. Für eine Anzahl von ihnen liegen Heimkehreraussagen vor, daß sie gafallen sind. Andere aber haben in dem meist unübersichtlichen, von Wäldern und Sümpfen durchsetzten Gelände, bei Häuserkämpfen in den Ortschaften oder bei Partisanenüberfällen den Tod gefunden, ohne daß es von ihren Kameraden gesehen wurde. Verwunderte konnten vor dem unmittelbar nachdrängenden Gegner ogt nicht geborgen werden; auch Verbandsplätze wurden von dem Feuer sowjetischer Artillerie und Panzer erfasst.
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Seit diesen Kämpfen werden viele Soldaten der 57. Infanterie-Division vermißt. Die Meldung ihrer Einheit oder auch ein Hinweis bestätigt, daß sie dabei eingesetzt waren. Für eine Anzahl von ihnen liegen Heimkehreraussagen vor, daß sie gefallen sind. Andere aber haben in dem meist unübersichtlichen, von Wäldern und Sümpfen durchsetzten Gelände, bei Häuserkämpfen in den Ortschaften oder bei Partisanenüberfällen den Tod gefunden, ohne daß es von ihren Kameraden gesehen wurde. Verwundete konnten vor dem unmittelbar nachdrängenden Gegner oft nicht geborgen werden; auch Verbandsplätze wurden von dem Feuer sowjetischer Artillerie und Panzer erfasst.
  
Es gibt keinen Hinweis dafür, daß der Verschollene in Gefangenschat geriet, zumal er auch später in keinem Lager gesehen wurde. Alle Feststellungen lassen nuur die Schlussfolgerung zu, daß er gefallen ist.
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Es gibt keinen Hinweis dafür, daß der Verschollene in Gefangenschaft geriet, zumal er auch später in keinem Lager gesehen wurde. Alle Feststellungen lassen nur die Schlussfolgerung zu, daß er gefallen ist.
  
 
München, den 29. Januar 1973
 
München, den 29. Januar 1973
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Für sachdienliche Hinweise und Informationen, über den Verbleib von August Berberich wäre ich dankbar. E.mail: muegelanderl@hotmail.de
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== Südabschnitt / 1.Einsatz 57. Inf. Div. ==
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== Nord- und Mittelabschnitt / 2.Einsatz 57. Inf. Div. ==
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Aktuelle Version vom 8. Oktober 2011, 17:33 Uhr

57.Infanterie-Division: Aufstellung August 1939 im Wehrkreis München

Mai-Juni 1940: West-Einsatz in Frankreich

Juni-August 1941: Ost / 1. Einsatz: Vorstoß über den Bug beiderseits Sokal, Brody, Starokonstantinow, Taratscha (Schlacht von Uman), Gorodischtsche bis Tscherkassy.

August-Oktober 1941: Abdrehen nach Südosten in den Raum Kriwoj Rog. Vorstoß über den Dnjepr, Poltawa nach Charkow.

November 1941 bis März 1942: Aufteilung der Division in Charkow. Inf.-Rgt. 199 und Inf.-Rgt. 217 Einsatz in Richtung Bjelgorod. Inf.-Rgt. 179 Einsatz bei Merefa südlich Charkow. Sammlung der Division im Raum Obojan. (Abgabe des Inf.-Rgt. 179, dafür Eingliederung des Inf.-Rgt. 164 der 62. Inf.-Division)

März - Juni 1942: Abwehrstellung ostwärts Obojan.

Juli 1942 bis Januar 1943: Angriffsschlacht bei Bjelgorod. Vorstoß über Prochorowka zum Don. Kämpfe im Brückenkopf Woronesch.

Januar - Februar 1943: Ablösung der Division. Einsatz zwischen Stary Oskol und dem Don. Rückzugskämpfe über Gorschtschetje, Manturowo nach Obojan. Armee-Reserve. Marsch über Sumy bis Olschana.

März - August 1943: Abwehrstellung ostwärts Boromlja.

August - Dezember 1943: Rückzug über Alexandrowka, den Pssiol zum Westufer des Dnjepr bei Tscherkassy.

Januar - Februar 1944: Abwehrkämpfe westlich Smila, am Taschlyk und beiderseits Gorodischtsche. Verlustreicher Ausbruch aus dem Kessel von Tscherkassy nach Westen.

Februar - März 1944: Auffrischung auf dem Tr.Üb.Pl. Debica-Mielec.

April 1944: Transport zur Heeresgruppe Mitte.

April - Mai 1944: 2. Einsatz: Kämpfe ostwärts Orscha. Marsch nach Süden an den Drutj nordostwärts Bobruisk.

Juni - Juli 1944: Verlustreiche Rückzugskämpfe über die Beresina südlich Beresino. Auflösung in Kampfgruppen. Zerschlagung südostwärts Minsk.

August 1944 - April 1945: Aufstellung der "Div.Gru. 57" aus Resten der zerschlagenen Division. Einsatz im Raum Augustowo-Grajewo. Rückzug in den Raum Danzig. Zerschlagung bei Zoppot. Reste in russische Gefangenschaft.

                              Gutachten
                     Über das Schicksal des Verschollenen 
                     August Berberich,geb.15.2.1924

Truppenteil: Grenadier-Bataillon 199 der 57. Infanterie-Division. Vermißt seit 3. September 1943 / DRK-Verschollenen-Bildliste Band Bl, Seite 469

Ausgangspunkt für die Nachforschungen waren die dem Suchantrag entnommenen Angaben, die in die Verschollenen-Bildlisten aufgenommen wurden. Damit sind alle erreichbaren Heimkehrer aus Krieg und Gefangenschaft befragt worden, von denen angenommen werden konnte, daß sie mit dem Verschollenen zuletzt zusammen gewesen sind. Diese Befragung fanden sowohl in der Bundesrepublik als auch in Österreich und anderen Nachbarländern Deutschlands statt.

Ferner sind von anderen Stellen, die Unterlagen über die Verluste im 2. Weltkrieg besitzen, Informationen eingeholt worden. In erster Linie handelt es sich hierbei um das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf, die Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht in Berlin und die Heimatortskarteien.

Über diese individuellen Ermittlungen hinaus wurde die Frage geprüft, ob der Verschollene in Gefangenschaft geraten sein konnte. Dabei wurden die Kampfhandlungen, an denen er zuletzt teilgenommen hat, rekonstruiert. Als Unterlage dienten dem DRK-Suchdienst Angaben über Kameraden, die der gleichen Einheit angehört hatten und zum selben Zeitpunkt und am selben Einsatzort verschollen sind, Heimkehrerberichte, Schilderungen von Kampfhandlungen, Kriegstagebücher sowie Heeres- und Speziallandkarten.

Das Ergebnis aller Nachforschungen führte zu dem Schluß, daß August Berberich mit hoher Wahrscheinlichkeit am 3. September 1943 während des Rückzugs aus dem Raum Romny- Gadyach (Гадяч) M-36-056, 200 Kilometer ostwärts von Kiew, gefallen ist.

Zur Begründung wird ausgeführt:

Nach der sowjetischen Besetzung von Belgorod (Белгород) M-37-50 und Charkow (Харьков) M-37-061 im August 1943 führte die anschließende Offensive der Roten Armee Ende des Monats zu einem raschen Durchbruch bei der deutschen 2. Armee, der die Nordflanke der südlichen benachbarten 4. Panzer-Armee, stark bedrohte und diese zum Rückzug zwang.

Auch die 57. Infanterie-Division setzte sich nach schweren Kämpfen bei Lebedin nach Westen ab und befand sich im Abwehrbereich des XXIV. Panzer-Korps etwa 200 Kilometer ostwärts von Kiew im Raum zwischen Romny und Gadjatsch, als in der Nacht vom 4. zum 5. September in diesem Abschnitt ein neuer sowjetischer Großangriff begann. Starke Panzerverbände mit aufgesessener Infanterie durchbrachen an verschiedenen Stellen die nur stützpunktartig besetzte Front. Sofort nachstoßenden Infanterieeinheiten gelang es, die Einbrüche in die deutschen Linien in kurzer Zeit zu erweitern und mehrere Kilometer nach Westen vorzudringen. Zu besonders harten Gefechten kam es für das Grenadier-Regiment 199 auf dem drei Kilometer breiten Abschnitt zwischen Schewtschenko (Шевченково) M-36-057-Petrowskij (Петровский (neu Зеленый Гай)) M-36-057. Die große zahlenmäßige Überlegenheit des Gegners zwang die Division zum weiteren Rückzug in das sumpfige Gelände des Khorol-Flusses.

Zwischen dem Nordflügel der 4. Panzer-Armee und den am Südflügel der Heeresgruppe Mitte stehenden Verbänden war inzwischen eine etwa 30 Kilometer breite Lücke entstanden, durch die sowjetische Truppen über den Khorol sowohl nach Westen vorgingen als auch mit pausenlosen Angriffen nach Süden in den Rücken des XXIV. Panzer-Korps zu kommen versuchten. Dabei kam es zu erbitterten Kämpfen um die Ortschaft Podilki (Подолки) M-36-057, wo besonders das Feldersatz-Bataillon am 9. September beträchtliche Verluste erlitt. Die am weitesten nach Norden vorgeschobene Aufklärungs-Abteilung mußte, um einer Einschließung zu entgehen, nach Süden zurückweichen und sich dem allgemeinen Rückzug der Division anschließen. Nach dem endgültigen Verlust der hart umkämpften Ortschaft Konowalow erhielt die 57. Infanterie-Division den Befehl, etwa 60 Kilometer weiter zurückzugehen. Dabei mußten die Einheiten besonders nachts wiederholt Partisanenüberfälle abwehren.

Am 14. September waren die sowjetischen Angriffsspitzen bis in den Raum 75 Kilometer ostwärts von Kiew vorgedrungen. Bis zu diesem Zeitpunkt war die 57. Infanterie-Division über Lubny nach Südwesten auf Lepljawo zurückgedrängt worden, wobei besonders das Grenadier-Regiment 164 bei Gladkowschtschina in schwere Kämpfe verwickelt wurde. An der für das XXIV. Panzerkorps vorgesehenen Übergangsstelle bei Kanew überquerte die Division in den letzten Septembertagen den Dnjepr, wo es jedoch schon kurz vorher Teilen der sowjetischen 3. Garde-Panzer-Armee mit Hilfe von Partisanen gelungen war, über den Fluß zu setzen und einen Brückenkopf von 5 Kilometer Tiefe und 7 Kilometer Breite zu gewinnen. Nach erbitterten Kämpfen konnte hier der weitere Vormarsch des Gegners vorerst aufgehalten und eine neue Abwehrfront gebildet werden.

Seit diesen Kämpfen werden viele Soldaten der 57. Infanterie-Division vermißt. Die Meldung ihrer Einheit oder auch ein Hinweis bestätigt, daß sie dabei eingesetzt waren. Für eine Anzahl von ihnen liegen Heimkehreraussagen vor, daß sie gefallen sind. Andere aber haben in dem meist unübersichtlichen, von Wäldern und Sümpfen durchsetzten Gelände, bei Häuserkämpfen in den Ortschaften oder bei Partisanenüberfällen den Tod gefunden, ohne daß es von ihren Kameraden gesehen wurde. Verwundete konnten vor dem unmittelbar nachdrängenden Gegner oft nicht geborgen werden; auch Verbandsplätze wurden von dem Feuer sowjetischer Artillerie und Panzer erfasst.

Es gibt keinen Hinweis dafür, daß der Verschollene in Gefangenschaft geriet, zumal er auch später in keinem Lager gesehen wurde. Alle Feststellungen lassen nur die Schlussfolgerung zu, daß er gefallen ist.

München, den 29. Januar 1973

Für sachdienliche Hinweise und Informationen, über den Verbleib von August Berberich wäre ich dankbar. E.mail: muegelanderl@hotmail.de

Südabschnitt / 1.Einsatz 57. Inf. Div.

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Nord- und Mittelabschnitt / 2.Einsatz 57. Inf. Div.

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Südabschnitt / 1.Einsatz 57.Inf. Div.

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Nord- und Mittelabschnitt / 2.Einsatz 57. Inf. Div.

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