Der Zusammenbruch des Mittelabschnitts

Aus 57.Infanterie-Division
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Der Zusammenbruch des Mittelabschnitts

Aufgrund der heftigen Kämpfe im Südabschnitt der Front hatte man Zahl und Kampfstärke der Truppen an den anderen Frontabschnitten ständig vermindern müssen. Die Zahl der Verbände der Heeresgruppe Mitte war anfangs 1944 auf 34 zurückgegangen.

Die Divisionen hatten Frontabschnitte von 25, 30 oder gar 50 Kilometer Breite zu verteidigen. In vorderster Linie kamen auf 50 oder 80 Meter nur ein Soldat zum Einsatz. Generalfeldmarschall Kluge schrieb an Hitler: "Allein bei der Heeresgruppe Mitte fehlen 200.000 Mann. Kein Heerführer ist in der Lage, Ihnen verbindliche Zusicherungen zu geben, daß eine Katastrophe vermieden werden kann...."



im Juni 1944 Am 22.Juni 1944 brach im Mittelabschnitt der Ostfront, zwischen Polozk, Witebsk und dem Pripjet, eine Offensive ungeheuren Ausmaßes los. Auf 500 km Breite wurde die dünne deutsche Front aufgerissen und in unzählige kleine Kessel zerspalten.

Die Heeresgruppe Mitte war aller Befehlsmöglichkeiten beraubt und brach zusammen. Die letzte Phase des Krieges hatte begonnen. Hitlers großdeutsche Herrschaft brach zusammen.

Und dann gingen in großem Umfang deutsche Generäle in sowjetische Gefangenschaft ( Erdmannsdorf, Bamler, Hitter, Traut, Gihr, Trowitz usw.). Zwanzig Generäle wurden von der Roten Armee in 17 Tagen gefangen genommen!

Die Zeitung "Freies Deutschland", die in sowjetischen Kriegsgefangenenlagern auslag, brachte die Brustbilder der gefangenen Generäle in langen Streifen von Gesichtern....

Diese Generäle verfassten dann einen gemeinsamen Aufruf. Federführend war damals der Generalleutnant Bamler. Man traf dabei folgende Festlegungen:

- Entschlossene Trennung von Hitler, - Ablehnung der Durchführung von Befehlen, - Sofortige Einstellung des Kampfes, - Grundsatz: Gewalt mit Gewalt beantworten

Generalleutnant Vincenz Müller hatte diesen Weg bereits vor der Gefangennahme eingeschlagen! Er hatte mit Tagesbefehl vom 8.7.44 den versprengten und verwaisten Soldaten der 4. Armee befohlen, den Widerstand einzustellen und sich der Roten Armee geordnet zu ergeben.

"Schluß mit dem aussichtslosem Blutvergießen" - hatte er als stellvertretender Führer des XII. A. K. geschrieben.

Juni - September 1944