Der Letzte Weg der Division bis zur Vernichtung im Juni 1944 bei Mogilew

Aus 57.Infanterie-Division
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Im Juni 1944 wurde die 57. Infanterie-Division bei Mogilew (Могилев) vernichtet und am 3. August 1944 aufgelöst. Ihre Reste gingen zur Divisionsgruppe 57.


Der Letzte Weg der Division bis zur Vernichtung im Juni 1944 bei Mogilew



Nach Auszügen aus Niederschriften von:
Kriegstagebuch der H.Gr.Mitte
"Der letzte Kampf der 57.I.D." von Gen.Lt. Trowitz (letzter Kommandeur der 57.I.D.)
"Gr.Rgt.530" von E.Größel
sowie Einzelmeldungen beteiligter Soldaten
und umfangreichen Recherchen in russischen und deutschen Quellen.




13. April 1944 Transport der 57.I.D. zur H.Gr.Mitte. Einsatz bei 4.Armee, 27.A.K. ostw. Orsha (Орша), rechter Flügel bei Gorki (Горки).
Ende Mai Verschiebung an den Drut, nordw. Bobruisk.
Verst.Gr.R.199 bleibt in Orsha.
Die Div. wird am re. Flügel der 4. Armee bei XII.A.K. eingesetzt. Rückwärts der Div. liegt ein ausgedehntes Wald- und Sumpfgelände mit starken Partisanengruppen. Die Versorgung ist nur von Norden, von Mogilew (Могилев) her, möglich.
Gr.R.217 in einer Waldstellung am Drut, Rgts.Gef.St. Wjasma, Kdr. Oberst Zunke "Der Alte im Walde".
15.05.44 St.Int.Willi Rupp und St.Int.Alf. Zwissler in den Div.St., Abtl.IV a, versetzt.
01.06.44 OL Dehler, Ic, verläßt den Stab.
OTL i.G.Sapauschke auf Kommando, Vertreter Maj.i.G.Fischer, Ib.
I./Gr.R.217 wird Korps-Reserve des XII.A.K.
05.06.44 Beginn der Invasion in Frankreich.
22.06.44 Beginn der russ. Sommeroffensive
9.Armee (re. Nachbar) ruhig
4.Armee: Beim39.Pz.A.K. werden Angriffe beiderseits der Straße Rjassna-Mogilew abgewiesen.
57.I.D. ruhig. Feldpostamt 157 liegt in Starji-Bichow, südl. Mogilew.
23.06.44 9.Armee: russ. Vorangriffe
4.Armee: Einbrüche an der Straße Rjassna-Mogilew und an der Autobahn abgeriegelt.
57.I.D.: Eine gewaltsame russ. Erkundung abgewiesen.
24.06.44 9.Armee: Russ. Angriff beginnt mit voller Wucht. Südl. der Beresina bei 41.Pz.A.K. tiefer Einbruch. Am rechten Flügel der 57.I.D. bei 35.A.K. ein Einbruch in das Waldgebiet bei Chomitschi. Die 707.I.D. (Gen.Lt.Gihr) wird dagegen in Marsch gesetzt.
4.Armee: XII.A.K. hat in der bisherigen Stellung zu bleiben. Ostw. Mogilew stößt der Feind bis zur Dnjepr-Schutzstellung durch. An der Autobahn wird der Angriff aufgehalten.

57.I.D.: Feldpostamt 157 liegt in den frühen Morgenstunden unter Art.Beschuß, geht über Mogilew zurück.

25.06.44 9.Armee: Der südl. der Beresina durchgebrochene Feind erreicht die Bahnlinie südl. Bobruisk und schiebt starke Kräfte nach. Die 20.Pz.D. wird gegen diese Kräfte eingesetzt und erreicht mit der Pz.Gruppe im Marsch die Gegend nördl. Bobruisk. Sie wird durch Funk abgedreht und zum Schutze Bobruisk eingesetzt. Der Gegenangriff der 20.Pz.D. bleibt gegen starke russ. Panzerkräfte liegen. Westlich der Bahn setzt der Feind seinen Vormarsch nach Westen und Nordwesten fort und bedroht die von Bobruisk nach Westen führende Straßen. Die Lage an der Naht zur 4.Armee bleibt unklar. Das Schließen der Lücke durch die 707.I.D. gelingt nicht.

4.Armee: Der Feind erweitert seine Einbrüche. Beim 39.A.K. durchbricht er die Dnjepr-Schutzstellung ostw. Mogilew und befindet sich im Vorgehen auf Mogilew und Schkloff. Im Norden wurde die Orsha-Brückenkopfstellung durchstoßen.
Hitler genehmigte beim Mittagsvortrag nur die Zurücknahme der südl. Mogilew stehenden Kräfte der 4.Armee in die Dnjepr-Schutzstellung. Beim Abendvortrag entschied Hitler, daß Absetzen der gesamten 4.Armee auf die Dnjepr-Schutzstellung durchgeführt werden kann (zum Teil bereits eingeleitet).
57.I.D.: Beginn der Angriffe von 57.I.D. Seit 04:00 Uhr starkes Trommelfeuer. Ein Einbruch am rechten Flügel des Gr.R.164 wird bereinigt. Alle verfügbaren Offiziere und Mannschaften des Div.Kdo. werden zur Einbruchstelle in Marsch gesetzt. Div.Gef.St. Nach Wjasma.
Vormittags werden eine San.Kp., die großen Trosse und alle entbehrlichen Teile nach Westen abgeschoben.
Diese Teile kamen unbehindert zurück.
Feldpostamt 157 über Minsk, Grodno, Augustowo nach Grajewo an der ostpr. Grenze. In Grajewo Auffangpunkt der 57.I.D.

26.06.44 9.Armee: Die Dubissa-Linie wird aufgegeben. Die Russen erreichen die Bahnline südl. Bobruisk und setzen die Angriffe nach Westen und Nordwesten fort. Sie bedrohen die von Bobruisk nach Westen führende Straße. Die Straße Bobruisk-Mogilew wird unterbrochen; die 9. und 4.Armee sind getrennt.

Die 4.Armee: Nördl. Mogilew überschreitet der Feind den Dnjepr. Die Front geht hinter den Dnjepr zurück. Bei Tolotschin überschreitet der Russe die Autobahn.
57.I.D.: ruhig.

27.06.44 9.Armee: Die Lage entwickelt sich zur Krise. Der Feind legt sich nicht nur westl. Bobruisk auf die nach Westen und Nordwesten führende Straße vor, sondern stieß auch von Nordosten im Zuge der Straße nach Mogilew mit starken Pz.Kräften auf Bobruisk durch und sperrte die Brücken, so daß den auf dem Ostufer der Beresina zusammengedrängten Verbänden des 41.Pz.A.K. Und 35.A.K. der Übergang verlegt wurde. Die im Raum westl. Bobruisk aufschließenden russ. mot. Verbände stießen mit ihren Spitzen nach Westen bis Now Dorogi und nach Nordwesten bis Ossipowitschi vor.

4.Armee: Die Armee verteidigt auf dem Südflügel bis einschließlich Mogilew die Dnjepr-Stellung. Auf dem Nordflügel überschreitet in breiter Front der Feind bereits den Dnjepr. Der feste Platz Orsha geht durch Angriff von allen Seiten verloren. Das 27.A.K. kämpft sich durch die sich ihm bereits von Norden und Westen vorlegenden Feindkräfte den Weg nach Westen frei.

Auf Grund der Gesamtlage gibt die H.Gr.Mitte am Nachmittag des 26.06. die Weisung für die weitere Kampfführung:
9.Armee: Zurückkämpfen auf die Linie Star. Dorogi-Ossipowtschi unter Belassen einer Division im festen Platz Bobruisk,
4.Armee: Abschnittsweises Absetzen auf die Beresina-Linie unter Halten des festen Platzes Mogilew.

57.I.D.: Um 11:00 Uhr bringt der Kommandierende General persönlich den Befehl zum Absetzen vom Drut mit Einbruch der Dunkelheit bis zur Straße Mogilew-Bobruisk.

28.06.44 Am 28.06. zeichnete sich die Absicht des Feindes ab, sich nicht mit dem Angriffsziel Minsk zu begnügen, sondern bereits gewonnene Erfolge durch weiteres Vorstoßen nach Westen auszunutzen.

9.Armee: Die am Morgen eintreffenden Meldungen über die Katastrophe der im Raum von Bobruisk eingekesselten Masse der 9.Armee lassen keinen Zweifel darüber, daß diese Verbände, selbst wenn das beabsichtigte Herauskämpfen durchfürbar war, einen Kampfwert nicht mehr besaßen.
G.F.M. Model übernahm am Abend des 28.06. die H.Gr. Mitte.
57.I.D. Tritt am Abend den Rückmarsch an. Gr.R.217 bildet die Nachhut. Die s. Art.Abtl.157 sprengt wegen der Wegverhältnisse die Geschütze.

29.06.44 Der Feind erreicht am 29.06. mit seinen Angriffsspitzen Ssluzk und die Beresina auf breiter Front zwischen Borissow und Lepel.

9.Armee: Die Abriegelungsfront der 9.Armee wies Angriffe beiderseits Marina Gorka ab.
4.Armee: Kämpft sich gegen besonders in den Flanken sich verstärkenden Feinddruck weiter auf Beresina zurück.

30.06.44 Bei der 2.Armee besetzt der Feind Ssluzk.

9.Armee: Bei Marina Gorka keine Änderung. Die aus dem Kessel von Bobruisk nach Norden ausbrechenden Teile erreichen den Raum Swischlotsch-Oktjabr.
4.Armee: Die H.Gr. Sieht die Lage der noch auf dem Ostufer der Beresina kämpfenden Masse der 4.Armee als sehr ernst an. In überholender Verfolgung stößt der Feind von Süden über die Beresina bis Boguschewtschi vor. Die Rückzugsstraße Belyntschi-Beresino wird noch offengehalten.
57.I.D.: I./Gr.R.217, bisher Korpsreserve, bildet bei Goluka, 25 km südostw. Beresino, einen Brückenkopf gegen Westen. In der Nacht wird ein russ. Pz.Angriff abgewiesen.

Lagekarten