Der Letzte Weg der Division bis zur Vernichtung im Juni 1944 bei Mogilew: Unterschied zwischen den Versionen

Aus 57.Infanterie-Division
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4.Armee: Abschnittsweises Absetzen auf die Beresina-Linie unter Halten des festen Platzes Mogilew.<br><br>
 
4.Armee: Abschnittsweises Absetzen auf die Beresina-Linie unter Halten des festen Platzes Mogilew.<br><br>
 
57.I.D.: Um 11:00 Uhr bringt der Kommandierende General persönlich den Befehl zum Absetzen vom Drut mit Einbruch der Dunkelheit bis zur Straße Mogilew-Bobruisk.
 
57.I.D.: Um 11:00 Uhr bringt der Kommandierende General persönlich den Befehl zum Absetzen vom Drut mit Einbruch der Dunkelheit bis zur Straße Mogilew-Bobruisk.
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|width="20%" valign="top" | 28.06.44 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Am 28.06. zeichnete sich die Absicht des Feindes ab, sich nicht mit dem Angriffsziel Minsk zu begnügen, sondern bereits gewonnene Erfolge durch weiteres Vorstoßen nach Westen auszunutzen.<br>
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|width="20%" valign="top" | 28.06.44 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| Am 28.06. zeichnete sich die Absicht des Feindes ab, sich nicht mit dem Angriffsziel Minsk zu begnügen, sondern bereits gewonnene Erfolge durch weiteres Vorstoßen nach Westen auszunutzen.<br>
 
9.Armee: Die am Morgen eintreffenden Meldungen über die Katastrophe der im Raum von Bobruisk eingekesselten Masse der 9.Armee lassen keinen Zweifel darüber, daß diese Verbände, selbst wenn das beabsichtigte Herauskämpfen durchführbar wäre, einen Kampfwert nicht mehr besaßen.<br>
 
9.Armee: Die am Morgen eintreffenden Meldungen über die Katastrophe der im Raum von Bobruisk eingekesselten Masse der 9.Armee lassen keinen Zweifel darüber, daß diese Verbände, selbst wenn das beabsichtigte Herauskämpfen durchführbar wäre, einen Kampfwert nicht mehr besaßen.<br>
 
G.F.M. Model übernahm am Abend des 28.06. die H.Gr. Mitte.<br>
 
G.F.M. Model übernahm am Abend des 28.06. die H.Gr. Mitte.<br>
 
57.I.D. tritt am Abend den Rückmarsch an. Gr.R.217 bildet die Nachhut. Die s. Art.Abtl.157 sprengt wegen der Wegverhältnisse die Geschütze.
 
57.I.D. tritt am Abend den Rückmarsch an. Gr.R.217 bildet die Nachhut. Die s. Art.Abtl.157 sprengt wegen der Wegverhältnisse die Geschütze.
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|rowspan="3" align="center"|[[Bild:Lage-280644-010744.png|thumb|Verlauf der Kämpfe vom 28.06. bis 01.07.44 morgens]]
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|width="20%" valign="top" | 29.06.44 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Der Feind erreicht am 29.06. mit seinen Angriffsspitzen Ssluzk und die Beresina auf breiter Front zwischen Borissow und Lepel.<br>
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|width="20%" valign="top" | 29.06.44 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| Der Feind erreicht am 29.06. mit seinen Angriffsspitzen Ssluzk und die Beresina auf breiter Front zwischen Borissow und Lepel.<br>
 
9.Armee: Die Abriegelungsfront der 9.Armee wies Angriffe beiderseits Marina Gorka ab.<br>
 
9.Armee: Die Abriegelungsfront der 9.Armee wies Angriffe beiderseits Marina Gorka ab.<br>
 
4.Armee: Kämpft sich gegen besonders in den Flanken sich verstärkenden Feinddruck weiter auf Beresina zurück.
 
4.Armee: Kämpft sich gegen besonders in den Flanken sich verstärkenden Feinddruck weiter auf Beresina zurück.
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|width="20%" valign="top" | 30.06.44 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Bei der 2.Armee besetzt der Feind Ssluzk.<br>
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|width="20%" valign="top" | 30.06.44 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| Bei der 2.Armee besetzt der Feind Ssluzk.<br>
 
9.Armee: Bei Marina Gorka keine Änderung. Die aus dem Kessel von Bobruisk nach Norden ausbrechenden Teile erreichen den Raum Swischlotsch-Oktjabr.<br>
 
9.Armee: Bei Marina Gorka keine Änderung. Die aus dem Kessel von Bobruisk nach Norden ausbrechenden Teile erreichen den Raum Swischlotsch-Oktjabr.<br>
 
4.Armee: Die H.Gr. sieht die Lage der noch auf dem Ostufer der Beresina kämpfenden Masse der 4.Armee als sehr ernst an. In überholender Verfolgung stößt der Feind von Süden über die Beresina bis Boguschewtschi vor. Die Rückzugsstraße Belyntschi-Beresino wird noch offengehalten.<br>
 
4.Armee: Die H.Gr. sieht die Lage der noch auf dem Ostufer der Beresina kämpfenden Masse der 4.Armee als sehr ernst an. In überholender Verfolgung stößt der Feind von Süden über die Beresina bis Boguschewtschi vor. Die Rückzugsstraße Belyntschi-Beresino wird noch offengehalten.<br>
 
57.I.D.: I./Gr.R.217, bisher Korpsreserve, bildet bei [http://www.geonames.org/maps/google_53.68333_29.26667.html Goluka]<!---&nbsp;()--->, 25 km südostw. [http://www.geonames.org/maps/google_53.8439_29.0000.html Beresino]&nbsp;(Березино), einen Brückenkopf gegen Westen. In der Nacht wird ein russ. Pz.Angriff abgewiesen.
 
57.I.D.: I./Gr.R.217, bisher Korpsreserve, bildet bei [http://www.geonames.org/maps/google_53.68333_29.26667.html Goluka]<!---&nbsp;()--->, 25 km südostw. [http://www.geonames.org/maps/google_53.8439_29.0000.html Beresino]&nbsp;(Березино), einen Brückenkopf gegen Westen. In der Nacht wird ein russ. Pz.Angriff abgewiesen.
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|width="20%" valign="top" | 01.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| K.T.B. der H.Gr.Mitte: „Vorstoß der über Ssluzk angreifenden russ. schnellen Verbände gegen die Eisenbahn Baranowicze-Minsk südl. Stolpce.<br>
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|width="20%" valign="top" | 01.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| K.T.B. der H.Gr.Mitte: „Vorstoß der über Ssluzk angreifenden russ. schnellen Verbände gegen die Eisenbahn Baranowicze-Minsk südl. Stolpce.<br>
 
9.Armee: Die Verbindung mit den aus Bobruisk ausgebrochenen Teilen wurde hergestellt.<br>
 
9.Armee: Die Verbindung mit den aus Bobruisk ausgebrochenen Teilen wurde hergestellt.<br>
 
4.Armee: Der Feind versuchte von Süden und Norden auf dem Westufer der Beresina die Hauptrückzugsstraße Beresino-Minsk abzuschneiden. Der über Tschernjawka vorgehende Feind konnte nur notdürftig abgewehrt werden. Die noch ostwärts von Beresina stehenden Divisionen kämpften sich, in Flanke und Rücken hart bedrängt, auf die Brückenstellung zurück.“<br>
 
4.Armee: Der Feind versuchte von Süden und Norden auf dem Westufer der Beresina die Hauptrückzugsstraße Beresino-Minsk abzuschneiden. Der über Tschernjawka vorgehende Feind konnte nur notdürftig abgewehrt werden. Die noch ostwärts von Beresina stehenden Divisionen kämpften sich, in Flanke und Rücken hart bedrängt, auf die Brückenstellung zurück.“<br>
 
57.I.D.: Weitermarsch nach Beresino.
 
57.I.D.: Weitermarsch nach Beresino.
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|rowspan="8" align="center"|[[Bild:Lage-010744-070744.png|thumb|Verlauf der Kämpfe vom 01.07. bis 07.07.44 ]]
 
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|width="20%" valign="top" | 02.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| K.T.B. der H.Gr.Mitte: „Vorstoß der Russen gegen die Bahnlinien  Baranowicze-Minsk bei Stolpce und Wilna-Minsk bei Molodezno und Smorgon. Der Feind strebte die Schließung der beiden Engen südl. und nördl. des Waldgebietes von Nalibocka an.“<br>
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|width="20%" valign="top" | 02.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| K.T.B. der H.Gr.Mitte: „Vorstoß der Russen gegen die Bahnlinien  Baranowicze-Minsk bei Stolpce und Wilna-Minsk bei Molodezno und Smorgon. Der Feind strebte die Schließung der beiden Engen südl. und nördl. des Waldgebietes von Nalibocka an.“<br>
 
57.I.D.: Brückenschlag über die Klewa bei Beresowka und Übergang. Den Raum 13 km nordwestl. Beresino erreicht.
 
57.I.D.: Brückenschlag über die Klewa bei Beresowka und Übergang. Den Raum 13 km nordwestl. Beresino erreicht.
 
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|width="20%" valign="top" | 03.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| K.T.B. der H.Gr.Mitte: „Der Feind durchbrach die südostw. und ostw. Minsk noch haltenden Sicherungen und drang in Minsk ein. Damit wurde der Ring um die noch beiderseits der Beresina sich zurückkämpfenden Teile der 4.Armee geschlossen. Eine geschlossene Gruppe der in Bobruisk eingeschlossenen Verbände der 9.Armee unter Führung des Div.Kdr.der 20.Pz.Div., Gen.Lt.Kessel, erreichte nordwestl. Stolpce das Westufer des Njemen. Durch den Einsatz neuer Kräfte wurde über den Njemen bei Stolpce und im Zuge der von Minsk auf Molodezno führenden Verkehrswege das Abfließen der im Raum um und südl. Minsk stehenden Kräfte sowie vieler Tausender von Versprengten ermöglicht.<br>
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|width="20%" valign="top" | 03.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| K.T.B. der H.Gr.Mitte: „Der Feind durchbrach die südostw. und ostw. Minsk noch haltenden Sicherungen und drang in Minsk ein. Damit wurde der Ring um die noch beiderseits der Beresina sich zurückkämpfenden Teile der 4.Armee geschlossen. Eine geschlossene Gruppe der in Bobruisk eingeschlossenen Verbände der 9.Armee unter Führung des Div.Kdr.der 20.Pz.Div., Gen.Lt.Kessel, erreichte nordwestl. Stolpce das Westufer des Njemen. Durch den Einsatz neuer Kräfte wurde über den Njemen bei Stolpce und im Zuge der von Minsk auf Molodezno führenden Verkehrswege das Abfließen der im Raum um und südl. Minsk stehenden Kräfte sowie vieler Tausender von Versprengten ermöglicht.<br>
 
Fortsetzung der K.T.B. der H.Gr.Mitte: “In den folgenden Tagen setzen die abgeschnittenen Verbände der 4.Armee den Marsch nach Westen fort, um sich südl. Minsk vorbei den Weg freizukämpfen. Die Kampfgruppen des XII. und XXVII.A.K. bewahrten hierbei, wie sich aus Meldungen der Luftaufklärung ergab, den taktischen Zusammenhalt. Die H.Gr. vermochte den heldenhaften Versuch einer Selbstbefreiung dieser Teile der 4.Armee nur durch Luftversorgung zu unterstützen, die für das XII.A.K. zuletzt am 05.07. im Raum Smilowitschi, südostw. Minsk gegeben wurde. Nach russ. Meldungen stellte der stellv.Kdr. des XII.A.K. ([[Gen.Lt. Vincenz Müller]]) am 08.07. den Widerstand ein, nachdem die Kampffähigkeit der bei ihm befindlichen Truppen und Versprengten fast vollständig aufgehört hatte und wegen weiterer Entfernung der Front der H.Gr. ein weiterer Kampf aussichtslos geworden war.“
 
Fortsetzung der K.T.B. der H.Gr.Mitte: “In den folgenden Tagen setzen die abgeschnittenen Verbände der 4.Armee den Marsch nach Westen fort, um sich südl. Minsk vorbei den Weg freizukämpfen. Die Kampfgruppen des XII. und XXVII.A.K. bewahrten hierbei, wie sich aus Meldungen der Luftaufklärung ergab, den taktischen Zusammenhalt. Die H.Gr. vermochte den heldenhaften Versuch einer Selbstbefreiung dieser Teile der 4.Armee nur durch Luftversorgung zu unterstützen, die für das XII.A.K. zuletzt am 05.07. im Raum Smilowitschi, südostw. Minsk gegeben wurde. Nach russ. Meldungen stellte der stellv.Kdr. des XII.A.K. ([[Gen.Lt. Vincenz Müller]]) am 08.07. den Widerstand ein, nachdem die Kampffähigkeit der bei ihm befindlichen Truppen und Versprengten fast vollständig aufgehört hatte und wegen weiterer Entfernung der Front der H.Gr. ein weiterer Kampf aussichtslos geworden war.“
 
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|width="20%" valign="top" | 03.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| 57.I.D.: Der Marsch nach Nordosten in Richtung Borissow wird fortgesetzt. I./Gr.R.217 und Füs.Btl. erzwingen gegen russ. Panzer den Übergang über die Urscha.<br>
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|width="20%" valign="top" | 03.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| 57.I.D.: Der Marsch nach Nordosten in Richtung Borissow wird fortgesetzt. I./Gr.R.217 und Füs.Btl. erzwingen gegen russ. Panzer den Übergang über die Urscha.<br>
 
Um 11:00 Uhr trifft der Befehl ein, den Angriff einzustellen und nach Südwesten abzudrehen.<br>
 
Um 11:00 Uhr trifft der Befehl ein, den Angriff einzustellen und nach Südwesten abzudrehen.<br>
 
Dies dürfte der entscheidende Befehl gewesen sein, der zur Vernichtung der Division führte.<br>
 
Dies dürfte der entscheidende Befehl gewesen sein, der zur Vernichtung der Division führte.<br>
 
I./Gr.R.217 geht weiter nach Norden vor. Abends meldet sich das verst.Gr.R.199 mit 600 Gewehren und 11 Geschützen zur Division zurück.
 
I./Gr.R.217 geht weiter nach Norden vor. Abends meldet sich das verst.Gr.R.199 mit 600 Gewehren und 11 Geschützen zur Division zurück.
 
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|width="20%" valign="top" | 04.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| 57.I.D. Ist an der Spitze des XII.A.K.
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|width="20%" valign="top" | 04.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| 57.I.D. Ist an der Spitze des XII.A.K.
 
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|width="20%" valign="top" | 05.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Zerstörung aller schwerer Waffen, der schweren Fahrzeuge und der nicht mitführbaren Munition. Aufgabe des Befehls: „In Kampfgruppen durchschlagen.“<br>
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|width="20%" valign="top" | 05.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| Zerstörung aller schwerer Waffen, der schweren Fahrzeuge und der nicht mitführbaren Munition. Aufgabe des Befehls: „In Kampfgruppen durchschlagen.“<br>
 
Am Abend wird eine feindliche Linie durchbrochen.<br>
 
Am Abend wird eine feindliche Linie durchbrochen.<br>
 
I./Gr.R.217, Teile II./Gr.R.217 und vermutlich Versprengte, Gr.R.199 unter Hptm. Denzlinger und Hptm. Haas brechen nach Norden aus.<br>
 
I./Gr.R.217, Teile II./Gr.R.217 und vermutlich Versprengte, Gr.R.199 unter Hptm. Denzlinger und Hptm. Haas brechen nach Norden aus.<br>
 
Feldpostamt 157 geht nach Kolno, nördl. Lomza. Feldpostmeister H.Beyer wird zu einem anderen Feldpostamt versetzt. Feldpostamt 157 und Reste Feldpostamt 406 werden zum Korps-Feldpostamt 406 vereinigt und nach Siegenburg verlegt. Die jüngeren Felp.Amt Beamten werden zur Truppe versetzt.
 
Feldpostamt 157 geht nach Kolno, nördl. Lomza. Feldpostmeister H.Beyer wird zu einem anderen Feldpostamt versetzt. Feldpostamt 157 und Reste Feldpostamt 406 werden zum Korps-Feldpostamt 406 vereinigt und nach Siegenburg verlegt. Die jüngeren Felp.Amt Beamten werden zur Truppe versetzt.
 
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|width="20%" valign="top" | 06.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| 57.I.D.: Ein weiterer russ. Ring wird durchbrochen. Die Div. löst sich in kleinere Kampfgruppen auf.
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|width="20%" valign="top" | 06.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| 57.I.D.: Ein weiterer russ. Ring wird durchbrochen. Die Div. löst sich in kleinere Kampfgruppen auf.
 
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|width="20%" valign="top" | 07.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Die Kampfgruppe Div.Kdr. wird 12-15 km östl. Minsk aufgerieben.
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|width="20%" valign="top" | 07.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| Die Kampfgruppe Div.Kdr. wird 12-15 km östl. Minsk aufgerieben.
 
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|width="20%" valign="top" | 08.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| OLT Rößler, Führer Gr.R.164 und Hptm. Müsse, Kdr. I./Gr.R.164 fallen bei einem Durchbruchsversuch. Reste des Regiments unter Führung des Ggts.Adj. Hptm. Krefting stoßen weiter.<br>Oberst Zunke, Kdr. Gr.R.217, schwer verwundet, mit Resten des Rgts. In Gefangenschaft.
 
|width="20%" valign="top" | 08.07.44 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| OLT Rößler, Führer Gr.R.164 und Hptm. Müsse, Kdr. I./Gr.R.164 fallen bei einem Durchbruchsversuch. Reste des Regiments unter Führung des Ggts.Adj. Hptm. Krefting stoßen weiter.<br>Oberst Zunke, Kdr. Gr.R.217, schwer verwundet, mit Resten des Rgts. In Gefangenschaft.
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== Die "Div.Gruppe 57" und der Ausklang==
 
== Die "Div.Gruppe 57" und der Ausklang==
:Hier erscheinen bald die neuen Dokumente aus dem Nachlaß von Oberst Schmidt
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{| class="prettytable"
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|width="20%" valign="top" | 30.12.2020 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| z.Zt. In Bearbeitung die letzten Dokumente aus dem Nachlaß von Oberst Schmidt (Hannes Kiessling)
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|width="20%" valign="top" | 05.07.-16.07.1944 ||width="80%" valign="top" colspan="1" | Die Gruppe Denzlinger (I.Gr.R.217 und angeschloßene Teile) überschreiten die Rollbahn Minsk-Orsha, ostw. Minsk und dreht in Richtung Moledezno nach Nordwesten ein. Dort wurde durch Einsatz neuer deutscher Kräfte eine Aufnahme geschaffen.<br>
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Über Lida, Grodno wird die Gruppe an die Ostpreussische Grenze, südl. Augustowo geleitet (30-40 km Tagesmärsche). Im Rahmen der "Kampfgruppe Anhalt" zwischen Polizeieinheiten eingesetzt. Die "Kampfgruppe Anhalt" untersteht der "Korpsgruppe von Gottberg" im Rahmen des IV.A.Ks, der 4. Armee (Gl der Inf. Hofbach) und der Heeresgruppe Mitte (Gl der Inf. Ob. Reinhardt).
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|rowspan="5" align="center"|[[Bild:DerWegDerLetzten.png|thumb|Der Weg der Letzten]]
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|width="20%" valign="top" | 20.07.1944 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| In der Nacht wird dem I.Gr.R.217 Teile des Feld.Ausb.Batl. 52 von Zichenau (Südostpreussen) in AUtobussen über Augustowo zugeführt das I.Gr.R.217 steht in der Waldstellung an der Ostpreussischen Grenze im Abschnitt Augustowo mit Teilen bis südl. Grajewo.<br>
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:Kdeur: I.Gr.R.217 Major Denzlinger in Ostpreussen gefallen Ord.Offz: K.H. von der Grün<br>
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:Trupp: 2 Kompanien von Gr.R. 217 unter Hptm. Haas und Oblt. Meiereder (am 28.07. gef.)<br>
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::2 Komp. von Gr.R. 199 unter Hptm. Reger (?) und Hptm. Zimmermann (früher I./199<br>
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:Nachfolger von Major Denzlinger wird Hptm. Haas, dessen Nachfolger Hptm. Leyherr. Adj. von der Grün
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|width="20%" valign="top" | 26.07.-14.08.1944 ||width="80%" valign="top" colspan="1"| Schwere Abwehrkämpfe in der Waldstellung
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|width="20%" valign="top" | ||width="80%" valign="top" colspan="1"| I./Gr.R.217 wird zu II./Div.Grp. 57
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|width="20%" valign="top" | Anfang September ||width="80%" valign="top" colspan="1"| Dir "Kampfgruppe Anhalt" wird in "Kampfgruppe Hanibal" umbenannt. Die Einheiten des Heeres werden den Heeresverbänden zugeführt. Bei der Heeresgruppe Mitte wird am Narew die "Korps-Abtlg. G" aus den Resten der 57., der 299. und der 337. I.D. gebildet. Stab der K.A.G. wird der Stab der 299 I.D. Ihm unterstehen unter anderen die "Div.Gr.57 bestehend aus:
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*Stab Div.Gr.57 aus Stab Gr.R.313 (337 I.D.)
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* I./Div.Gr.57 aus I./Gr.R.480 (260 I.D.)
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* II:/Div.Gr.57 aus I./Gr.R.217
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Die 337 I.D. wurde aus in Frankreich abgegebenen Teilen der 57.I.D. mit aufgestellt.
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|width="20%" valign="top" | 07.09.-11.09.1944 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Korps-Abtl.G, unter Führung Gl.Lt.v. Oriola, wird aus dem Raum der 4.Armee zur 2.Armee, Gl.Obst. Weif, in den Narew-Brückenkopf von Nowogorod verlegt.
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|width="20%" valign="top" | 14.09.1944 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Der Brückenkopf wird geräumt
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|width="20%" valign="top" | 15.09.-19.09.1944 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Eine neue Abwehrstellung wird west. des Narew im Raum Zbogna aufgebaut.
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|width="20%" valign="top" | 24.09.-03.10.1944 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Verteidigung im Raum Romaly-Glinki
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|width="20%" valign="top" | 07.10.-09.10.1944 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Im Brückenkopf Rozan
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|width="20%" valign="top" | 10.10.1944 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Beginn der russ. Herbstoffensive
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|width="20%" valign="top" | ab 11.10.1944 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Die K.A.G. steht bei Makow (Mackheim), ostw. Zichenau.
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|width="20%" valign="top" |  ||width="80%" valign="top" colspan="2"| II./Div.Gr.57 wird zu II./Gr.R.528
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|width="20%" valign="top" | 13.10.1944 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Im Raume der Rollbahn Rozan-Ostenburg und Waskilas werden täglich etwa fünf russ. Angriffe abgewiesen.
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* Die K.A.G. nennt sich 299.I.D.
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* Die Div.Gr.57 wird Gr.R.528
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* Die II./Div.Gr.57 wird II./Gr.R.528
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|width="20%" valign="top" | 17.10.-22.10.1944 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Die Lage festigt sich
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|width="20%" valign="top" |  ||width="80%" valign="top" colspan="2"| <br>
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|width="20%" valign="top" | '''1945''' ||width="80%" valign="top" colspan="2"|
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|width="20%" valign="top" | 13.01.1945 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Beginn der russ. Offensive auf Elbing
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|width="20%" valign="top" | 14.01.1945 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Russ. Angriff wird nach starker Feuerwalze abgewiesen
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|width="20%" valign="top" | 16.01.1945 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Die Linie wird unter Einsatz der letzten Alarmeinheiten gehalten.<br>
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Die 299 I.D., Kdeur.Gen. Göbel, ist zwischen 7.I.D. und 5.Jäg.Div. eingesetzt. bei der 7.I.D. ist das Gr.Rgt.19 (List).
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|width="20%" valign="top" | 17.01.1945 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Schneesturm. Westl. der Div. erfolgte ein russ. Durchbruch, das II./Gr.R.528 wird schwer getroffen. Die Flügelder 299.I.D. werden zurückgebogen. ZwischenMackheim und Milan bricht die eigene Front zusammen. Um Prachwitz igelt sich die 299.I.D. ein und bricht dann durch einen russ. Panzer-Ring.<br>
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Die 299.I.D. splittert sich auf, Gr.R.528 erhält Befehl auf Elbing zurückzugehen und noch vor den Russen die Stadt zu erreichen. Andere Teile der Div. werden nach Königsberg abgedrängt und gehen in der Festung Königsberg unter. Eine andere Gruppe geht über Danzig auf Gotenhafen und erreicht später ein rettendes Schiff.
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|width="20%" valign="top" |  ||width="80%" valign="top" colspan="2"| <br>
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|width="20%" valign="top" |  ||width="80%" valign="top" colspan="2"| '''Die letzten Reste der Kampfgruppe Leyherr'''
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|width="20%" valign="top" | 18.01.1945 ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Die Reste der auf Elbing zurückgehenden Teile der 299.I.D. bilden eine schwache "Kampfgruppe Leyherr". Diese wird der 73.I.D. unterstellt.
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Die Kampfgruppe Leyherr wird in Elbing eingesetzt. Die Trosse des Gr.R.528 sind am 20.März in Zoppot. Unter ihnen sind ehem. Trosse des Gr.R.199. Lt. Wagner, Gr.R.199, wird dort verwundet.
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Von Elbing gehen die Reste der Gruppe Leyherr über Marienburg hinter die Weichsel. Dort werden sie herausgezogen und gehen in die Sammellager Berent, südwestl. Danzig.<br>
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Dort verstärkt, wird die Einheit der Landjäger Div. in Neuenburg zugeführt. NAch 8 Tagen wird eine Kampfgruppe gebildet und in der Tuchler Heide eingesetzt.<br>
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'''Der letzte Bericht:''' In Königsbruck treten starke Verluste ein. auf dem dortigen Verbandplatz waren noch viele bekannte Gesichter aus der 57.I.D. zu sehen.
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|width="20%" valign="top" |  ||width="80%" valign="top" colspan="2"| Dank, tausend Dank, allen Offizieren, Beamten, Unteroffizieren und Mannschaften der Division für ihre Treue, Pflichterfüllung, Gehorsam und für die schweren, leider nutzlosen Opfer für unser geliebtes Vaterland.<br>
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[http://www.geonames.org/maps/google_54.283_30.991.html Gorki]&nbsp;(Горки).
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|width="20%" valign="top" | Ende Mai ||width="80%" valign="top" colspan="1"| Verschiebung an den Drut, nordw. [http://www.geonames.org/maps/google_53.1500_29.2333.html Bobruisk]&nbsp;(Бобруйск).<br/>Verst.Gr.R.199 bleibt in Orsha.<br/>Die Div. wird am re. Flügel der 4. Armee bei XII.A.K. eingesetzt. Rückwärts der Div. liegt ein ausgedehntes Wald- und Sumpfgelände mit starken Partisanengruppen. Die Versorgung ist nur von Norden, von [http://www.geonames.org/maps/google_53.914_30.336.html Mogilew]&nbsp;(Могилев) her, möglich.<br/>Gr.R.217 in einer Waldstellung am Drut, Rgts.Gef.St. [http://www.geonames.org/maps/google_53.3833_29.9167.html Wjasma]&nbsp;(Вязьма), Kdr. Oberst Zunke "Der Alte im Walde".
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==Lagekarten==
 
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* [http://maps.google.com/maps/ms?t=h&ie=UTF8&hl=de&msa=0&msid=108969005137748271397.00044ea805b0609cd1351&z=7 Google-MAP]

Aktuelle Version vom 1. Januar 2021, 19:27 Uhr


Im Juni 1944 wurde die 57. Infanterie-Division bei Mogilew (Могилев) vernichtet und am 3. August 1944 aufgelöst. Ihre Reste gingen zur Divisionsgruppe 57.


Der Letzte Weg der Division bis zur Vernichtung im Juni 1944 bei Mogilew



Nach Auszügen aus der Niederschrift von:
"Der letzte Kampf der 57.I.D." von Gen.Maj. Trowitz (letzter Kommandeur der 57.I.D.)



13. April 1944 Transport der 57.I.D. zur H.Gr.Mitte. Einsatz bei 4.Armee, 27.A.K. ostw. Orsha (Орша), rechter Flügel bei Gorki (Горки).
Ende Mai Verschiebung an den Drut, nordw. Bobruisk (Бобруйск).
Verst.Gr.R.199 bleibt in Orsha.
Die Div. wird am re. Flügel der 4. Armee bei XII.A.K. eingesetzt. Rückwärts der Div. liegt ein ausgedehntes Wald- und Sumpfgelände mit starken Partisanengruppen. Die Versorgung ist nur von Norden, von Mogilew (Могилев) her, möglich.
Gr.R.217 in einer Waldstellung am Drut, Rgts.Gef.St. Wjasma (Вязьма), Kdr. Oberst Zunke "Der Alte im Walde".
15.05.44 St.Int.Willi Rupp und St.Int.Alf. Zwissler in den Div.St., Abtl.IV a, versetzt.
01.06.44 OL Dehler, Ic, verläßt den Stab.
OTL i.G.Sapauschke auf Kommando, Vertreter Maj.i.G.Fischer, Ib.
I./Gr.R.217 wird Korps-Reserve des XII.A.K.
05.06.44 Beginn der Invasion in Frankreich.
22.06.44 Beginn der russ. Sommeroffensive
9.Armee (re. Nachbar) ruhig
4.Armee: Beim39.Pz.A.K. werden Angriffe beiderseits der Straße Rjassna-Mogilew abgewiesen.
57.I.D. ruhig. Feldpostamt 157 liegt in Starji-Bichow (БЫХОВ), südl. Mogilew.

Der Zusammenbruch des Mittelabschnitts hatte begonnen.

Lage um Bobruisk im Juni 1944
23.06.44 9.Armee: russ. Vorangriffe
4.Armee: Einbrüche an der Straße Rjassna-Mogilew und an der Autobahn abgeriegelt.
57.I.D.: Eine gewaltsame russ. Erkundung abgewiesen.
24.06.44 9.Armee: Russ. Angriff beginnt mit voller Wucht. Südl. der Beresina bei 41.Pz.A.K. tiefer Einbruch. Am rechten Flügel der 57.I.D. bei 35.A.K. ein Einbruch in das Waldgebiet bei Chomitschi (Хомичи). Die 707.I.D. (Gen.Lt.Gihr) wird dagegen in Marsch gesetzt.
4.Armee: XII.A.K. hat in der bisherigen Stellung zu bleiben. Ostw. Mogilew stößt der Feind bis zur Dnjepr-Schutzstellung durch. An der Autobahn wird der Angriff aufgehalten.

57.I.D.: Feldpostamt 157 liegt in den frühen Morgenstunden unter Art.Beschuß, geht über Mogilew zurück.

25.06.44 9.Armee: Der südl. der Beresina durchgebrochene Feind erreicht die Bahnlinie südl. Bobruisk und schiebt starke Kräfte nach. Die 20.Pz.D. wird gegen diese Kräfte eingesetzt und erreicht mit der Pz.Gruppe im Marsch die Gegend nördl. Bobruisk. Sie wird durch Funk abgedreht und zum Schutze Bobruisk eingesetzt. Der Gegenangriff der 20.Pz.D. bleibt gegen starke russ. Panzerkräfte liegen. Westlich der Bahn setzt der Feind seinen Vormarsch nach Westen und Nordwesten fort und bedroht die von Bobruisk nach Westen führende Straßen. Die Lage an der Naht zur 4.Armee bleibt unklar. Das Schließen der Lücke durch die 707.I.D. gelingt nicht.

4.Armee: Der Feind erweitert seine Einbrüche. Beim 39.A.K. durchbricht er die Dnjepr-Schutzstellung ostw. Mogilew und befindet sich im Vorgehen auf Mogilew und Schkloff. Im Norden wurde die Orsha-Brückenkopfstellung durchstoßen.
Hitler genehmigte beim Mittagsvortrag nur die Zurücknahme der südl. Mogilew stehenden Kräfte der 4.Armee in die Dnjepr-Schutzstellung. Beim Abendvortrag entschied Hitler, daß das Absetzen der gesamten 4.Armee auf die Dnjepr-Schutzstellung durchgeführt werden kann (zum Teil bereits eingeleitet).
57.I.D.: Beginn der Angriffe von 57.I.D. Seit 04:00 Uhr starkes Trommelfeuer. Ein Einbruch am rechten Flügel des Gr.R.164 wird bereinigt. Alle verfügbaren Offiziere und Mannschaften des Div.Kdo. werden zur Einbruchstelle in Marsch gesetzt. Div.Gef.St. Nach Wjasma.
Vormittags werden eine San.Kp., die großen Trosse und alle entbehrlichen Teile nach Westen abgeschoben.
Diese Teile kamen unbehindert zurück.
Feldpostamt 157 über Minsk, Grodno, Augustowo nach Grajewo an der ostpr. Grenze. In Grajewo Auffangpunkt der 57.I.D.

26.06.44 9.Armee: Die Dubissa-Linie wird aufgegeben. Die Russen erreichen die Bahnline südl. Bobruisk und setzen die Angriffe nach Westen und Nordwesten fort. Sie bedrohen die von Bobruisk nach Westen führende Straße. Die Straße Bobruisk-Mogilew wird unterbrochen; die 9. und 4.Armee sind getrennt.

Die 4.Armee: Nördl. Mogilew überschreitet der Feind den Dnjepr. Die Front geht hinter den Dnjepr zurück. Bei Tolotschin überschreitet der Russe die Autobahn.
57.I.D.: ruhig.

27.06.44 9.Armee: Die Lage entwickelt sich zur Krise. Der Feind legt sich nicht nur westl. Bobruisk auf die nach Westen und Nordwesten führende Straße vor, sondern stieß auch von Nordosten im Zuge der Straße nach Mogilew mit starken Pz.Kräften auf Bobruisk durch und sperrte die Brücken, so daß den auf dem Ostufer der Beresina zusammengedrängten Verbänden des 41.Pz.A.K. und 35.A.K. der Übergang verlegt wurde. Die im Raum westl. Bobruisk aufschließenden russ. mot. Verbände stießen mit ihren Spitzen nach Westen bis Now Dorogi und nach Nordwesten bis Ossipowitschi vor.

4.Armee: Die Armee verteidigt auf dem Südflügel bis einschließlich Mogilew die Dnjepr-Stellung. Auf dem Nordflügel überschreitet in breiter Front der Feind bereits den Dnjepr. Der feste Platz Orsha geht durch Angriff von allen Seiten verloren. Das 27.A.K. kämpft sich durch die sich ihm bereits von Norden und Westen vorlegenden Feindkräfte den Weg nach Westen frei.

Auf Grund der Gesamtlage gibt die H.Gr.Mitte am Nachmittag des 26.06. die Weisung für die weitere Kampfführung:
9.Armee: Zurückkämpfen auf die Linie Star. Dorogi-Ossipowtschi unter Belassen einer Division im festen Platz Bobruisk,
4.Armee: Abschnittsweises Absetzen auf die Beresina-Linie unter Halten des festen Platzes Mogilew.

57.I.D.: Um 11:00 Uhr bringt der Kommandierende General persönlich den Befehl zum Absetzen vom Drut mit Einbruch der Dunkelheit bis zur Straße Mogilew-Bobruisk.

28.06.44 Am 28.06. zeichnete sich die Absicht des Feindes ab, sich nicht mit dem Angriffsziel Minsk zu begnügen, sondern bereits gewonnene Erfolge durch weiteres Vorstoßen nach Westen auszunutzen.

9.Armee: Die am Morgen eintreffenden Meldungen über die Katastrophe der im Raum von Bobruisk eingekesselten Masse der 9.Armee lassen keinen Zweifel darüber, daß diese Verbände, selbst wenn das beabsichtigte Herauskämpfen durchführbar wäre, einen Kampfwert nicht mehr besaßen.
G.F.M. Model übernahm am Abend des 28.06. die H.Gr. Mitte.
57.I.D. tritt am Abend den Rückmarsch an. Gr.R.217 bildet die Nachhut. Die s. Art.Abtl.157 sprengt wegen der Wegverhältnisse die Geschütze.

Verlauf der Kämpfe vom 28.06. bis 01.07.44 morgens
29.06.44 Der Feind erreicht am 29.06. mit seinen Angriffsspitzen Ssluzk und die Beresina auf breiter Front zwischen Borissow und Lepel.

9.Armee: Die Abriegelungsfront der 9.Armee wies Angriffe beiderseits Marina Gorka ab.
4.Armee: Kämpft sich gegen besonders in den Flanken sich verstärkenden Feinddruck weiter auf Beresina zurück.

30.06.44 Bei der 2.Armee besetzt der Feind Ssluzk.

9.Armee: Bei Marina Gorka keine Änderung. Die aus dem Kessel von Bobruisk nach Norden ausbrechenden Teile erreichen den Raum Swischlotsch-Oktjabr.
4.Armee: Die H.Gr. sieht die Lage der noch auf dem Ostufer der Beresina kämpfenden Masse der 4.Armee als sehr ernst an. In überholender Verfolgung stößt der Feind von Süden über die Beresina bis Boguschewtschi vor. Die Rückzugsstraße Belyntschi-Beresino wird noch offengehalten.
57.I.D.: I./Gr.R.217, bisher Korpsreserve, bildet bei Goluka, 25 km südostw. Beresino (Березино), einen Brückenkopf gegen Westen. In der Nacht wird ein russ. Pz.Angriff abgewiesen.

01.07.44 K.T.B. der H.Gr.Mitte: „Vorstoß der über Ssluzk angreifenden russ. schnellen Verbände gegen die Eisenbahn Baranowicze-Minsk südl. Stolpce.

9.Armee: Die Verbindung mit den aus Bobruisk ausgebrochenen Teilen wurde hergestellt.
4.Armee: Der Feind versuchte von Süden und Norden auf dem Westufer der Beresina die Hauptrückzugsstraße Beresino-Minsk abzuschneiden. Der über Tschernjawka vorgehende Feind konnte nur notdürftig abgewehrt werden. Die noch ostwärts von Beresina stehenden Divisionen kämpften sich, in Flanke und Rücken hart bedrängt, auf die Brückenstellung zurück.“
57.I.D.: Weitermarsch nach Beresino.

Verlauf der Kämpfe vom 01.07. bis 07.07.44
02.07.44 K.T.B. der H.Gr.Mitte: „Vorstoß der Russen gegen die Bahnlinien Baranowicze-Minsk bei Stolpce und Wilna-Minsk bei Molodezno und Smorgon. Der Feind strebte die Schließung der beiden Engen südl. und nördl. des Waldgebietes von Nalibocka an.“

57.I.D.: Brückenschlag über die Klewa bei Beresowka und Übergang. Den Raum 13 km nordwestl. Beresino erreicht.

03.07.44 K.T.B. der H.Gr.Mitte: „Der Feind durchbrach die südostw. und ostw. Minsk noch haltenden Sicherungen und drang in Minsk ein. Damit wurde der Ring um die noch beiderseits der Beresina sich zurückkämpfenden Teile der 4.Armee geschlossen. Eine geschlossene Gruppe der in Bobruisk eingeschlossenen Verbände der 9.Armee unter Führung des Div.Kdr.der 20.Pz.Div., Gen.Lt.Kessel, erreichte nordwestl. Stolpce das Westufer des Njemen. Durch den Einsatz neuer Kräfte wurde über den Njemen bei Stolpce und im Zuge der von Minsk auf Molodezno führenden Verkehrswege das Abfließen der im Raum um und südl. Minsk stehenden Kräfte sowie vieler Tausender von Versprengten ermöglicht.

Fortsetzung der K.T.B. der H.Gr.Mitte: “In den folgenden Tagen setzen die abgeschnittenen Verbände der 4.Armee den Marsch nach Westen fort, um sich südl. Minsk vorbei den Weg freizukämpfen. Die Kampfgruppen des XII. und XXVII.A.K. bewahrten hierbei, wie sich aus Meldungen der Luftaufklärung ergab, den taktischen Zusammenhalt. Die H.Gr. vermochte den heldenhaften Versuch einer Selbstbefreiung dieser Teile der 4.Armee nur durch Luftversorgung zu unterstützen, die für das XII.A.K. zuletzt am 05.07. im Raum Smilowitschi, südostw. Minsk gegeben wurde. Nach russ. Meldungen stellte der stellv.Kdr. des XII.A.K. (Gen.Lt. Vincenz Müller) am 08.07. den Widerstand ein, nachdem die Kampffähigkeit der bei ihm befindlichen Truppen und Versprengten fast vollständig aufgehört hatte und wegen weiterer Entfernung der Front der H.Gr. ein weiterer Kampf aussichtslos geworden war.“

03.07.44 57.I.D.: Der Marsch nach Nordosten in Richtung Borissow wird fortgesetzt. I./Gr.R.217 und Füs.Btl. erzwingen gegen russ. Panzer den Übergang über die Urscha.

Um 11:00 Uhr trifft der Befehl ein, den Angriff einzustellen und nach Südwesten abzudrehen.
Dies dürfte der entscheidende Befehl gewesen sein, der zur Vernichtung der Division führte.
I./Gr.R.217 geht weiter nach Norden vor. Abends meldet sich das verst.Gr.R.199 mit 600 Gewehren und 11 Geschützen zur Division zurück.

04.07.44 57.I.D. Ist an der Spitze des XII.A.K.
05.07.44 Zerstörung aller schwerer Waffen, der schweren Fahrzeuge und der nicht mitführbaren Munition. Aufgabe des Befehls: „In Kampfgruppen durchschlagen.“

Am Abend wird eine feindliche Linie durchbrochen.
I./Gr.R.217, Teile II./Gr.R.217 und vermutlich Versprengte, Gr.R.199 unter Hptm. Denzlinger und Hptm. Haas brechen nach Norden aus.
Feldpostamt 157 geht nach Kolno, nördl. Lomza. Feldpostmeister H.Beyer wird zu einem anderen Feldpostamt versetzt. Feldpostamt 157 und Reste Feldpostamt 406 werden zum Korps-Feldpostamt 406 vereinigt und nach Siegenburg verlegt. Die jüngeren Felp.Amt Beamten werden zur Truppe versetzt.

06.07.44 57.I.D.: Ein weiterer russ. Ring wird durchbrochen. Die Div. löst sich in kleinere Kampfgruppen auf.
07.07.44 Die Kampfgruppe Div.Kdr. wird 12-15 km östl. Minsk aufgerieben.
08.07.44 OLT Rößler, Führer Gr.R.164 und Hptm. Müsse, Kdr. I./Gr.R.164 fallen bei einem Durchbruchsversuch. Reste des Regiments unter Führung des Ggts.Adj. Hptm. Krefting stoßen weiter.
Oberst Zunke, Kdr. Gr.R.217, schwer verwundet, mit Resten des Rgts. In Gefangenschaft.
09.07.44 Hptm. Krefting, verwundet, mit Resten des Gr.R.164 südostw. Minsk in Gefangenschaft.

Caen in Frankreich von den Engländern erobert.

20.07.44 Attentat auf Hitler

Auflösungstermin der 57.I.D.
22.07.44 Wolf, Dietmannsberger und Rohrmeier bei Lida in Gefangenschaft.
August '44 In Rudolphstadt (Thüringen) wird ein Abwicklungsstab für die 57.I.D. gebildet.
September '44 Gr.R.19 der 7.I.D. übernimmt das Ärmelband Inf.Rgt.List des Gr.R.199 der 57.I.D.
November '44 Auf dem Tr.Üb.Platz Neuhammer in Schlesien wird unter Gl.Maj.Dipl.Ing. Kittel die 62.Volks-Gr.Div. aufgestellt. Zu dieser Div. gehört auch das I.R.164.
Februar '45 I.R.164. unter Oberst Jüttner geht im Rahmen der 62.V.Gr.Div. im Ruhrkessel unter.


Die "Div.Gruppe 57" und der Ausklang

30.12.2020 z.Zt. In Bearbeitung die letzten Dokumente aus dem Nachlaß von Oberst Schmidt (Hannes Kiessling)
05.07.-16.07.1944 Die Gruppe Denzlinger (I.Gr.R.217 und angeschloßene Teile) überschreiten die Rollbahn Minsk-Orsha, ostw. Minsk und dreht in Richtung Moledezno nach Nordwesten ein. Dort wurde durch Einsatz neuer deutscher Kräfte eine Aufnahme geschaffen.

Über Lida, Grodno wird die Gruppe an die Ostpreussische Grenze, südl. Augustowo geleitet (30-40 km Tagesmärsche). Im Rahmen der "Kampfgruppe Anhalt" zwischen Polizeieinheiten eingesetzt. Die "Kampfgruppe Anhalt" untersteht der "Korpsgruppe von Gottberg" im Rahmen des IV.A.Ks, der 4. Armee (Gl der Inf. Hofbach) und der Heeresgruppe Mitte (Gl der Inf. Ob. Reinhardt).

Der Weg der Letzten
20.07.1944 In der Nacht wird dem I.Gr.R.217 Teile des Feld.Ausb.Batl. 52 von Zichenau (Südostpreussen) in AUtobussen über Augustowo zugeführt das I.Gr.R.217 steht in der Waldstellung an der Ostpreussischen Grenze im Abschnitt Augustowo mit Teilen bis südl. Grajewo.
Kdeur: I.Gr.R.217 Major Denzlinger in Ostpreussen gefallen Ord.Offz: K.H. von der Grün
Trupp: 2 Kompanien von Gr.R. 217 unter Hptm. Haas und Oblt. Meiereder (am 28.07. gef.)
2 Komp. von Gr.R. 199 unter Hptm. Reger (?) und Hptm. Zimmermann (früher I./199
Nachfolger von Major Denzlinger wird Hptm. Haas, dessen Nachfolger Hptm. Leyherr. Adj. von der Grün
26.07.-14.08.1944 Schwere Abwehrkämpfe in der Waldstellung
I./Gr.R.217 wird zu II./Div.Grp. 57
Anfang September Dir "Kampfgruppe Anhalt" wird in "Kampfgruppe Hanibal" umbenannt. Die Einheiten des Heeres werden den Heeresverbänden zugeführt. Bei der Heeresgruppe Mitte wird am Narew die "Korps-Abtlg. G" aus den Resten der 57., der 299. und der 337. I.D. gebildet. Stab der K.A.G. wird der Stab der 299 I.D. Ihm unterstehen unter anderen die "Div.Gr.57 bestehend aus:
  • Stab Div.Gr.57 aus Stab Gr.R.313 (337 I.D.)
  • I./Div.Gr.57 aus I./Gr.R.480 (260 I.D.)
  • II:/Div.Gr.57 aus I./Gr.R.217

Die 337 I.D. wurde aus in Frankreich abgegebenen Teilen der 57.I.D. mit aufgestellt.

07.09.-11.09.1944 Korps-Abtl.G, unter Führung Gl.Lt.v. Oriola, wird aus dem Raum der 4.Armee zur 2.Armee, Gl.Obst. Weif, in den Narew-Brückenkopf von Nowogorod verlegt.
14.09.1944 Der Brückenkopf wird geräumt
15.09.-19.09.1944 Eine neue Abwehrstellung wird west. des Narew im Raum Zbogna aufgebaut.
24.09.-03.10.1944 Verteidigung im Raum Romaly-Glinki
07.10.-09.10.1944 Im Brückenkopf Rozan
10.10.1944 Beginn der russ. Herbstoffensive
ab 11.10.1944 Die K.A.G. steht bei Makow (Mackheim), ostw. Zichenau.
II./Div.Gr.57 wird zu II./Gr.R.528
13.10.1944 Im Raume der Rollbahn Rozan-Ostenburg und Waskilas werden täglich etwa fünf russ. Angriffe abgewiesen.
  • Die K.A.G. nennt sich 299.I.D.
  • Die Div.Gr.57 wird Gr.R.528
  • Die II./Div.Gr.57 wird II./Gr.R.528
17.10.-22.10.1944 Die Lage festigt sich

1945
13.01.1945 Beginn der russ. Offensive auf Elbing
14.01.1945 Russ. Angriff wird nach starker Feuerwalze abgewiesen
16.01.1945 Die Linie wird unter Einsatz der letzten Alarmeinheiten gehalten.

Die 299 I.D., Kdeur.Gen. Göbel, ist zwischen 7.I.D. und 5.Jäg.Div. eingesetzt. bei der 7.I.D. ist das Gr.Rgt.19 (List).

17.01.1945 Schneesturm. Westl. der Div. erfolgte ein russ. Durchbruch, das II./Gr.R.528 wird schwer getroffen. Die Flügelder 299.I.D. werden zurückgebogen. ZwischenMackheim und Milan bricht die eigene Front zusammen. Um Prachwitz igelt sich die 299.I.D. ein und bricht dann durch einen russ. Panzer-Ring.

Die 299.I.D. splittert sich auf, Gr.R.528 erhält Befehl auf Elbing zurückzugehen und noch vor den Russen die Stadt zu erreichen. Andere Teile der Div. werden nach Königsberg abgedrängt und gehen in der Festung Königsberg unter. Eine andere Gruppe geht über Danzig auf Gotenhafen und erreicht später ein rettendes Schiff.


Die letzten Reste der Kampfgruppe Leyherr
18.01.1945 Die Reste der auf Elbing zurückgehenden Teile der 299.I.D. bilden eine schwache "Kampfgruppe Leyherr". Diese wird der 73.I.D. unterstellt.


Die Kampfgruppe Leyherr wird in Elbing eingesetzt. Die Trosse des Gr.R.528 sind am 20.März in Zoppot. Unter ihnen sind ehem. Trosse des Gr.R.199. Lt. Wagner, Gr.R.199, wird dort verwundet.
Von Elbing gehen die Reste der Gruppe Leyherr über Marienburg hinter die Weichsel. Dort werden sie herausgezogen und gehen in die Sammellager Berent, südwestl. Danzig.
Dort verstärkt, wird die Einheit der Landjäger Div. in Neuenburg zugeführt. NAch 8 Tagen wird eine Kampfgruppe gebildet und in der Tuchler Heide eingesetzt.

Der letzte Bericht: In Königsbruck treten starke Verluste ein. auf dem dortigen Verbandplatz waren noch viele bekannte Gesichter aus der 57.I.D. zu sehen.


Die Spuren der 57.I.D., unserer Division, sind verweht.




Lagekarten


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